Dresden. Es muss nicht Öl sein. Blüten eignen sich ebenso. Wenn zur nächsten Dresdner Frühlingsschau im Palais im Großen Garten Kunst auf Flora trifft, werden sich die Besucher davon überzeugen können, dass Claude Monets Seerosengemälde auch aus rund 10.000 Pflanzen entstehen können.

Zumindest in eins der 250 Werke umfassenden Serie des französischen Impressionisten können Besucher vom 3. bis 12. März förmlich eintauchen, um Teil des romantischen Arrangements "Seerosengarten" zu sein. Das werden Gärtner und Floristen im großen Saal des frühbarocken Palais in einem riesigen goldfarbenen Bilderrahmen wachsen lassen und die Gäste der Ausstellung dazu einladen, das blühende Plagiat mit ihrer Anwesenheit zu ergänzen und zu beleben.

Echte Seerosen kommen jedoch nicht darin vor. Die sind im so zeitigen Frühjahr noch nicht zu haben. Es bleibt also spannend, wie sich Seerosen mit anderen Blüten malen lassen.

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Unter dem Motto "Wie gemalt - Blütenpracht mit Künstlerhand" suchen die Veranstalter den Künstler im Gärtner und den Gärtner im Künstler. "Inspiration geben dabei die Farben und Formen, das Wesen und die Ausstrahlung der vielfältigen Blüten", sagt die Designerin Bea Berthold. Sie hat das Konzept der Schau erarbeitet und erfüllt sich damit einen lang gehegten Wunsch.

"Vielleicht verdanke ich es den Blumen, dass ich Maler geworden bin", soll Monet einmal gesagt haben. Wie weit haben sich früher schon Floristen, Gärtner und bildende Künstler gegenseitig befruchtet, dieser Frage ging Bea Berthold in Vorbereitung der Ausstellung nach. Unter anderen in den Alten und Neuen Meistern. "Als ich zum Beispiel Gustav Klimts 'Der Buchenwald' sah, wusste ich sofort, wie wir das umsetzen können", sagt sie. Doch nicht immer habe sie eine solche Eingebung gehabt. Für manche Gestaltung musste sie erst eine Idee finden und fertigte dazu rund 20 Skizzen an.

Höhere Ticketpreise

Eine Ausstellungsfläche von 1.400 Quadratmetern auf zwei Etagen und in zehn Räumen wird sie mit Unterstützung der Fördergesellschaft Gartenbau Sachen, dem Projektkoordinator Wolfgang Friebel, ehemaliger Gartenmeister im Schlosspark Pillnitz, und mehr als 20 Gärtnern und zehn Floristen bepflanzen. Allerdings bleiben die Pflanzen in ihren Töpfen. Erde aufzuschütten und sie hineinzusetzen wäre zu aufwändig und täte vor allem der historischen Bausubstanz nicht gut. Am Ende werden 40.000 Pflanzen arrangiert sein und verschiedene Gemälde abbilden.

Im Rekordjahr 2020 haben rund 42.000 Dresdner und Gäste der Stadt die Ausstellung Dresdner Frühling gesehen. Dann kam Corona und erzwang eine lange Pause. Natürlich wünsche er sich einen ähnlichen Erfolg, sagt Tobias Muschalek von der Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen. Doch er gehöre zum "Team Vorsicht" und plane mit den wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise auch für die Besucher der Schau. Auf die Verantwortlichen der Ausstellung wirkt sich die Lage unmittelbar aus.

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Gestiegene Strom- und Heizkosten sowie höhere Einkaufspreise für Pflanzen und Materialien sorgen für einen finanziellen Mehraufwand in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Das werden die Besucher an der Kartenkasse spüren. Mussten sie vor zwei Jahren noch 11,50 Euro pro Tickets bezahlen, sind es nun 15 Euro. Der ermäßigte Preis steigt von sechs auf sieben Euro. Kinder bis zum fünften Lebensjahr bleiben weiterhin eintrittsfrei.