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DVB und Clevershuttle: Neues Angebot ab Sommer

Vor knapp einem Jahr strich Clevershuttle in Dresden die Segel. Jetzt kehrt das Unternehmen an die Elbe zurück - mit einem neuen Projekt.

Von Christoph Springer
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So sah die Clevershuttle-Flotte früher aus. Jetzt bekommen die Autos eine DVB-ähnliche Optik.
So sah die Clevershuttle-Flotte früher aus. Jetzt bekommen die Autos eine DVB-ähnliche Optik. © Symbolfoto/Hendrik Schmidt/dpa

Dresden. Vor knapp einem Jahr kam das Aus. "Wirtschaftliche Gründe" waren damals die Ursache dafür. Nun kommt Clevershuttle nach Dresden zurück. Im Sommer soll es losgehen und es scheint gelungen zu sein, was die Verantwortlichen des Bahn-eigenen Unternehmens im vergangenen Sommer angekündigt haben.

Sie bräuchten "Kooperationspartner", so die Bahn im Juni 2021. Auch eine "Integration in den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV)" sei nötig, ohne diese Basis trage sich ein solches Angebot nicht. Ein enger Schulterschluss mit den Aufgabenträgern des ÖPNV sei daher Ziel der DB.

Start war schon Anfang 2022 geplant

Nun steigt Clevershuttle in eine Kooperation mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) ein. Das Unternehmen betreibt künftig den sogenannten On-Demand-Verkehr der DVB mit dem Titel Mobishuttle. Eigentlich sollte es laut den Verkehrsbetrieben schon Anfang dieses Jahres losgehen, nun wird es im Sommer.

Die Verkehrsbetriebe hatten den Fahrbetrieb europaweit ausgeschrieben. Die DB-Tochter Clevershuttle hat den Auftrag gewonnen, sie wird sowohl die Autos als auch die Fahrer bereitstellen.

Fahrten in drei Stadtteilen

Mobishuttle soll das Angebot der Verkehrsbetriebe in Randgebieten der Stadt ergänzen. Die Autos werden vor allem zwischen angestammten DVB-Strecken unterwegs sein, an den "Tangenten" der Stadt. Laut Clevershuttle sind das ab Sommer Teile der Neustadt, Pieschen und Klotzsche sowie ab 2023 auch Weixdorf.

Und so funktioniert's: "Der On-Demand-Verkehr fährt ohne einen festen Linienweg und ohne festen Fahrplan", erklären die DVB auf ihrer Internetseite. Das Angebot "ergänzt den strecken- und fahrplanabhängigen Linienverkehr". Die Kunden buchen eine Fahrt digital über eine App oder per Anruf.

Mithilfe einer Routingsoftware werden die Fahrtgäste mit ähnlichen Fahrzeiten und -wegen in einem Fahrzeug gebündelt. Das heißt, jedes Auto holt bei Bedarf mehrere Personen an unterschiedlichen Orten ab und bringt sie auch zu unterschiedlichen Orten. Gehalten wird aber nicht auf freier Strecke. Start- und Zielorte sind stets normale Haltestellen oder virtuelle Haltepunkte, die in der App gekennzeichnet sind.

Fahrten kosten mehr als in Bus und Bahn

Zu den Fahrpreisen gibt es bisher noch keine konkreten Angaben. Sicher ist aber: Sie hängen unter anderem von der Fahrzeugbesetzung und der Fahrtdauer ab. Und sie werden über den DVB-Preisen, aber unter Taxipreisen liegen. Fest steht auch: Tief nachts sind die Mobishuttles nicht unterwegs.

DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach kündigte im vergangenen Jahr an, bei den Autos solle es sich ausschließlich um Elektrofahrzeuge handeln. Mit fünf Autos soll es losgehen, zwölf sollen es demnach Ende 2022 sein und drei Jahre lang wollen die DVB das Angebot testen.

Zwölf Clevershuttle-Kooperationen bundesweit

Clevershuttle war einst als Unternehmen gestartet, das unabhängig von anderen Verkehrsmitteln Personentransporte anbietet und dabei Elektroautos nutzt. Gebucht werden konnten die Autos über eine eigene App. Dieses Geschäftsmodell funktionierte aber nicht. Die Bürokratie und wirtschaftliche Gründe nennen die Verantwortlichen als Ursache dafür.

Jetzt sind Kooperationen wie die geplante mit den DVB das Geschäftsmodell von Clevershuttle. Zwölf solche Angebote gibt es nach Unternehmensangaben derzeit bundesweit. Dazu gehört auch "Flexa" in Leipzig, eine Kooperation von Clevershuttle und den Leipziger Verkehrsbetrieben.