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Dampfer könnten Besucher zum Fernsehturm Dresden bringen

Der Verein Weiße Flotte und der Fernsehturmverein Dresden können sich eine Zusammenarbeit vorstellen. Könnten Besucher per Dampfer zum Fernsehturm gelangen? Bis zur Eröffnung des Turmes werden noch Jahre vergehen.

Von Kay Haufe
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Ein Expertenteam arbeitet an der Planung für die Wiederöffnung des Fernsehturmes.
Ein Expertenteam arbeitet an der Planung für die Wiederöffnung des Fernsehturmes. © Sven Ellger

Dresden. Das Planungsteam für den Fernsehturm ist seit Juli dieses Jahres vollständig und arbeitet an der Erstellung einer Planung für die Wiedereröffnung des Wachwitzer Turmes. Dies sei eine der entscheidendsten Projektphasen, in der die Grundlagen für den komplexen Bauantrag gelegt werden, hatte kürzlich der Sprecher der Funkturm GmbH erklärt.

Die Dresdner wissen indes, dass beim Fernsehturm Geduld gefragt ist. Es werden umfangreiche Arbeiten bis zur Wiedereröffnung nötig sein und noch mehrere Jahre vergehen, bis die ersten Besucher den Blick von oben auf die Stadt und in die Sächsische Schweiz genießen können.

Doch das Interesse am Thema ist ungebrochen. Jetzt hat der Verein Weiße Flotte e.V, die sich auch als Freunde der Sächsischen Dampfschifffahrt bezeichnen, zu einer Diskussionsrunde mit Vertretern des Fernsehturmvereins, der Dampfschifffahrt sowie des künftigen Betreibers, der Fernsehturm Dresden GmbH eingeladen.

Neuer Dampferanleger für Fernsehturm wäre denkbar

Dabei haben vor allem die beiden Vereine ausgelotet, welche Schnittmengen es künftig geben könnte. "Natürlich wäre es schön, wenn es eine Verbindung zwischen Dampferfahrten und Fernsehturmbesuchen geben könnte", sagt Ulrich Dreßler, der Vorsitzende des Fernsehturmvereins. Denkbar wäre dafür eine Kombikarte.

"Aber wir beiden Vereine können nur Ideen sammeln und den Eigentümer sowie künftigen Betreiber unterstützen", sagt Dreßler. Auch ein neuer Dampferanleger wäre denkbar, der die Passagiere in die Nähe des Turmes bringt, von wo sie über Wanderwege nach Wachwitz laufen könnten. Konkrete Absprachen über eine Zusammenarbeit des Fernsturmvereins und der Weiße Flotte e.V. habe es aber an diesem Abend nicht gegeben.

Die Dresdner Dampfer, wie hier die "Dresden", könnten Besucher in die Nähe des Fernsehturmes bringen, gemeinsame Tickets wären vorstellbar.
Die Dresdner Dampfer, wie hier die "Dresden", könnten Besucher in die Nähe des Fernsehturmes bringen, gemeinsame Tickets wären vorstellbar. © Christian Juppe

Auch für die Sächsische Dampfschifffahrt sind Kombiangebote mit Dampferfahrt und Turmbesuch denkbar. "Das wäre auch schnell zu organisieren über die Dresden Information", sagt Sprecher Christoph Springer. Aber bis zur Wiederöffnung werden noch einige Jahre vergehen. "Wir beobachten die Entwicklung am Fernsehturm genau und freuen uns, wenn es mit ihm ein weiteres touristisches Highlight in Dresden geben wird."

Was der Fernsehturm Dresden mal zu bieten hat

Wenn der Fernsehturm wieder öffnet, sollen Besucher durch die großen Turmfenster nicht nur die eigentliche Umgebung betrachten, sondern mittels eingebauter Screens, die ein der Wirklichkeit überlagertes Bild zeigen, zum Beispiel Dresden im 19. Jahrhundert oder zum Zeitpunkt der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg erleben können - immer aus der Perspektive des Fernsehturmes. Neben dieser Zeitreise soll es auch eine Reise in andere Orte geben: Besondere Ferngläser sollen Blicke in Dresdens Partnerstädte wie St. Petersburg und Hamburg ermöglichen.

Außerdem soll es die beliebte Brause-Bar wieder geben und rund um den Kern des Turms sollen auf verschiedenen Fernsehern Porträts oder Interviews Dresdner "Prominenten" laufen - von August dem Starken bis Jan Josef Liefers.

Besonderen Nervenkitzel soll ein "Erlebnisbereich" bieten, der zum Beispiel einen Edge Walk ermöglicht, wie es ihn unter anderem auf Torontos CN Tower gibt. Dabei ist der Besucher von oben an einem Seil befestigt und kann auf einer Außenplattform ohne Brüstung einmal rund um den Turm herumlaufen.

Gastronomie wird es im Gebäude am Turmfuß geben. An bestimmten Tagen soll es jedoch oben ein "Sonnenaufgangsfrühstück" geben beziehungsweise ein Abendessen unter dem Arbeitstitel "Feines Dinner". Für die Erschließung hatte die Fernsehturm GmbH unter anderem einen Baumwipfelpfad vom früheren Parkplatz bis zum Turm vorgeschlagen.

Transparenzhinweis: Die Fernsehturm Dresden GmbH besteht aus drei lokalen Akteuren - der DDV-Mediengruppe, zu der auch Sächsische.de und die Sächsische Zeitung gehören, der Dresdner Tourist-Information (eine DDV-Tochter) und der Kommunikationsagentur Avantgarde Sales & Marketing. Diese "teilen" sich den Turm zu je einem Drittel - und konnten im Juni 2021 mit ihrem Konzept für die Wiederbelebung überzeugen.