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Kommentar zu höheren Parkgebühren für große Autos: Es spricht viel dafür und wenig dagegen

Wer mehr nutzt, der zahlt auch mehr: Teurere Parktickets für größere Autos sind eine gerechte Lösung. Es kann eigentlich nur eine Gruppe dagegen sein. Ein Kommentar.

Von Theresa Hellwig
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Wer mehr nutzt, der sollte auch mehr zahlen: Teurere Parktickets für größere Autos sind eine gerechte Lösung, findet Sächsische.de-Reporterin Theresa Hellwig.
Wer mehr nutzt, der sollte auch mehr zahlen: Teurere Parktickets für größere Autos sind eine gerechte Lösung, findet Sächsische.de-Reporterin Theresa Hellwig. © Sven Ellger

Dresden. Es sorgte leider für wenig Aufsehen, als sich die Mitglieder des Projektraums "Hole of Fame" vergangenes Jahr auf ein paar Parkplätze in der Neustadt setzten. Sie stellten Tische auf, servierten Kaffee – und genossen die Sonne. Mitten auf der Straße, quasi. Die Aktion war schön! Und sie zeigt, dass es eine gute Idee ist, wenn Besitzerinnen und Besitzer größerer Fahrzeuge auch mehr fürs Parken zahlen als die kleinerer Wagen. Das fordert jetzt der BUND Dresden. Viele Gründe sprechen dafür: Hier sind sie.

1) Die Aktion des "Hole of Fame" sollte auch zeigen: Viele Parkflächen bestehen auf öffentlichem Raum. Auf Platz also, der allen in der Stadt gehört. Oder besser gesagt: der allen gehören sollte. Denn in der Realität gehört eben ziemlich viel der Fläche in der Stadt, die nicht gerade zum Wohnen benutzt wird, den Autofahrerinnen und Autofahrern. Und da ist es nur gerecht, wenn diejenigen, die den Platz nutzen, auch dafür zahlen: Wer viel Raum in Anspruch nimmt, der sollte auch mehr zahlen müssen. Schließlich könnte der Raum auch anders genutzt werden.

Große Autos sind auch schlechter für Umwelt und Klima

2) Große Autos haben weitere Nachteile. In der Regel brauchen sie mehr Sprit, sind also oftmals damit auch schlechter für die Umwelt. Die Fahrer großer Verbrenner-Autos tragen also mehr zum Klimawandel bei als die kleiner (oder natürlich noch besser: keiner) Autos. Das rechtfertigt, dass die Besitzer auch mehr zurückgeben müssen.

3) Große Autos versperren die Sicht in der Stadt – und stellen damit eine Unfallgefahr für Fußgänger dar, die die Straße überqueren wollen. Insbesondere für kleine Fußgänger, wie Kinder. Oder auch für andere Autofahrer, wenn sie durch die parkenden Großfahrzeuge in Kreuzungsbereichen wenig sehen. Eine teurere Parkgebühr für große Wagen könnte ein Anreiz für einige sein, sich doch für ein kleines Auto zu entscheiden.

Parkplätze verursachen Kosten

4) Immer wieder ragen breite Autos über den Parkraum hinaus auf die Straße – und behindern so den Fahrfluss oder stellen eine Gefahr für Radfahrerinnen und Radfahrer dar. Auch hier könnte eine höhere Parkgebühr ein Anreiz für ein kleineres (oder noch besser: kein) Auto sein – und so die Lage verbessert werden.

5) Der Bau der Parkplätze, Reinigung, Reparaturen: Parkplätze verursachen auch Kosten. Wer mehr davon nutzt, sollte auch mehr zum Unterhalt beitragen. Autofahrer leben hier also auf Kosten derjenigen, die kein Auto haben.

Viele Gründe sprechen für eine gestaffelte Parkgebühr nach Größe des Autos. Dagegen dürften nur wenige sein: eben diejenigen, die bereits ein dickes Auto haben.