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Wo junge Dresdner Erfahrungen in der Pflege oder im Rettungsdienst sammeln können

Es wird für die freien Träger in Dresden immer schwieriger, Teilnehmer für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) zu finden. Wo die Chancen so eines Jahres liegen - auch beruflich.

Von Julia Vollmer
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Dominic Rabe (v.l.), Marie Klink und Dominik Ziegenhagel absolvieren ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Dominic Rabe (v.l.), Marie Klink und Dominik Ziegenhagel absolvieren ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. © René Meinig

Dresden. Wie geht's eigentlich nach der Schule weiter? Das fragen sich aktuell einige, die in diesem Jahr ihren Schulabschluss machen. Eine Idee ist, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei einem freien Träger zu absolvieren. Wie zum Beispiel bei den Johannitern.

Denn die freien Träger haben immer größere Probleme, junge Menschen zu finden, die sich diesen Aufgaben gern widmen würden. Die demografische Entwicklung spielt eine Rolle und der Run auf die Universitäten. Dabei kann es eine Chance sein, nach der Schule erst mal ein bisschen Praxis zu sammeln.

Als Einsatzstellen gibt es unter anderem die Bereiche Erste Hilfe, Rettungsdienst, den Fahrdienst oder auch in den Kindertagesstätten in Dresden. Für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Johanniter haben sich auch Marie Klink, Dominik Ziegenhagel und Dominic Rabe entschieden.

Die Chance auf Erfahrung in der Praxis

"Ich habe mich schon immer für den Medizinbereich interessiert und hab am 1. September mein FSJ angefangen", sagt Dominik. Er ist 25 Jahre alt und tätig im Bereich Erste Hilfe. "Dort gebe ich zum Beispiel Erste-Hilfe-Kurse im Rahmen des Führerscheinerwerbs und erkläre etwa, wie eine stabile Seitenlage geht", erzählt Dominik. Er möchte später Medizin studieren und will nun Praxiserfahrung sammeln.

Auch Marie Klink interessiert sich für diesen Bereich. Sie hat ihren Realabschluss in der Tasche, ist 18 Jahre alt und wollte "unbedingt mal etwas anderes machen als nur Schule", sagte sie. Von ihrer Mama kenne sie schon viele Berichte aus dem Pflegebereich und arbeitet jetzt auch an diesem Terrain bei den Johannitern. "Ich fahre mit dem ambulanten Pflegedienst mit und lerne die Grundbegriffe der Pflege", berichtet die junge Frau.

Das sei sehr spannend, weil sie viele neue Menschen kennenlernt, sagt sie. Sie spricht mit den Senioren über deren Sorgen und Ängste, hilft ihnen bei der täglichen Pflege und wäscht sie. Da wird auch Essen zubereitet und die Patienten am Abend wieder bettfertig gemacht. Früh- und Spätdienst gehören für die jungen Menschen dazu, die das Freiwillige Soziale Jahr absolvieren.

30 Tage Urlaub und 390 Euro Taschengeld im Monat

Für das Jahr gibt es ein Taschengeld von 390 Euro monatlich, eine pädagogische Begleitung sowie 25 Seminartage und 30 Tage Urlaub. Bewerbungen werden ganzjährig für den Beginn am 1. September entgegengenommen. Es gibt noch freie Stellen.

Aber auch viele andere Träger neben den Johannitern wie die Diakonie oder der Paritätische Wohlfahrtsverband bieten so ein Jahr an. Es soll auch junge Menschen, die vielleicht nicht die besten Schulnoten haben oder eine abgebrochene Berufsausbildung oder längere Arbeitslosigkeit eine Chance geben. Bei der Diakonie Dresden besteht zum Beispiel die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen wie Altenpflege, Kindertagesbetreuung, Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Wohngruppen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe, Freiwilligendienste zu absolvieren.