Dresden. Nur wenige Dresdner wissen, welche Technik unter den Straßen installiert ist, wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Da gibt es zum Beispiel Abwasserbauwerke mit Hochwasserschiebern, die bei einem gewissen Elbepegel geschlossen werden und somit das Kanalnetz vor einer Überflutung schützen. Oder sogenannte Steuerbauwerke, die bei Starkregen Ab- und Regenwasser zurückhalten, damit die Kanäle nicht überlastet werden. Was Fußgänger, Autofahrer und Anwohner dagegen spüren, ist das Klappern der Schachtabdeckungen, von denen inzwischen einige in die Jahre gekommen sind.
Konkret geht es um die Platten über diesen Bauwerken - deutlich größer als Gullideckel und rechteckig. "Wir haben immer wieder Beschwerden von Anwohnern, die deshalb nachts kaum schlafen können", sagt Daniel Kalweit, der als Bauleiter der Stadtentwässerung dafür zuständig ist. Deshalb hat das Unternehmen nun ein Programm gestartet, um klappernde Abdeckungen zu erneuern oder instand zu setzen.
Gehandelt wurde laut Stadtentwässerung bereits im vergangenen Jahr auf der Altstädter Zufahrt der Augustusbrücke. Dort wurde im Zuge der Brückensanierung per Schwerlastkran eine tonnenschwere neue Abdeckplatte eingehoben. "Auf der Oberfläche wurde sie gepflastert, sodass man jetzt nichts mehr davon sieht", erklärt Kalweit.
Neue Deckel an Carolabrücke, Landtag und Kollwitz-Ufer
Verbesserungen gebe es auch am Altstädter Anschluss der Carolabrücke. Die bereits erneuerten Abdeckungen seien dort ringsum mit Gussasphalt vergossen worden, der elastisch und lange haltbar sei. "Diese Arbeiten konnten wir im Oktober abschließen", sagt der Bauleiter.
Derzeit ist die Stadtentwässerung an der Micktener Böcklinstraße am Beginn der Flutrinne dabei, das Klappern abzustellen. Die Arbeiten sollen in dieser Woche abgeschlossen werden. "Dort hatten wir alte Flächenabdeckungen über einem Schieberbauwerk, die nicht mehr dicht waren", erläutert Kalweit. Bei einem extremen Hochwasser, bei dem die Elbe auch durch die Flutrinne fließt, wäre Elbwasser in das Bauwerk eingedrungen und hätte so das Kanalsystem überflutet.
Das nächste Großprojekt ist vorm Landtag an der Ecke Devrientstraße/Am Zwingerteich geplant. Die L-förmige neue Abdeckung ist bereits im Betonwerk Bautzen speziell für dieses Abwasser-Bauwerk am Altstädter Abfangkanal hergestellt worden. Sie wird mit einem Tieflader nach Dresden gebracht und soll mit einem Schwerlastkran eingehoben werden. Da für den Einbau eine Vollsperrung der Straße Am Zwingerteich nötig ist, wird das erst nach dem Ende des Striezelmarktes möglich sein, da bis Weihnachten Busse mit Besuchern am Zwingerteich parken.
Für das kommende Jahr sind weitere Einbauten neuer Flächenabdeckungen geplant, so an der Ecke Salzburger/Troppauer Straße, am Käthe-Kollwitz-Ufer neben dem Hochwasser-Pumpwerk an der Waldschlößchenbrücke und auf der Kreuzung Pirnaer Landstraße/Leubener Straße.
Fast
eine Milliarde Euro hat die Stadtentwässerung seit der Wiedervereinigung für
ein modernes Abwassersystem in Dresden investiert.