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Nach Terroranschlag in Brüssel: Polizei durchsucht Wohnung in Dresden

Polizeibeamte haben in der Nacht zu Mittwoch eine Wohnung in Dresden durchsucht. Die Razzia steht in Verbindung mit dem Terroranschlag in Brüssel. Was bisher bekannt ist.

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Gesperrte Straßen in Brüssel: Am Montagabend erschoss ein Attentäter dort zwei Fußballfans.
Gesperrte Straßen in Brüssel: Am Montagabend erschoss ein Attentäter dort zwei Fußballfans. © BELGA

Dresden. In der Nacht zu Mittwoch haben sächsische Polizisten die Wohnung eines 45-jährigen Tunesiers in Dresden durchsucht. Der Mann hatte Kontakt zu dem Attentäter, der am Montagmorgen zwei Schweden in Brüssel erschossen hat.

Laut Informationen der Bild-Zeitung soll der Attentäter dem Mann in Dresden ein Video geschickt haben, in dem er der Terrororganisation ISIS die Treue schwört.

Kein belastendes Material bei Razzia in Dresden gefunden

"Wir haben die Person in Dresden aufgesucht, es liegt aber keine Straftat vor", sagt ein Sprecher des sächsischen Landeskriminalamtes auf Anfrage von Sächsische.de. Der Attentäter habe deutschlandweit mehrere Kontaktpersonen gehabt, darunter auch den Tunesier in Dresden.

Bei der Durchsuchung der Wohnung habe man aber "kein belastendes Material gefunden". Zudem gebe es keine Anhaltspunkte, dass der Mann in die Pläne des Attentäters eingeweiht war.

Bild.de berichtet zudem davon, dass der Attentäter drei weitere Kontakte, zwei Männer und eine Frau, in Dresden gehabt habe. Die Brüsseler Ermittler wären bei der Telefon-Auswertung des Attentäters auf diese Kontakte gestoßen. Beim LKA Sachsen habe man aktuell noch keine Kenntnis von weiteren Kontaktpersonen, erklärt der Sprecher weiter.

Attentäter erschießt zwei Fußballfans in Brüssel

Rund 90 Minuten vor dem Anpfiff des EM-Qualifikationsspiels Schweden gegen Belgien war am frühen Montagabend war ein bewaffneter Mann im Norden der Brüsseler Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse abgegeben.

Dabei tötete er zwei schwedische Fußballfans zwischen ungefähr 60 und 70 Jahren und verletzte eine weitere Person. Dieses dritte Opfer, ein Taxifahrer, ist laut Staatsanwaltschaft inzwischen außer Lebensgefahr. Dabei handelt es sich dem Sender TV4 zufolge ebenfalls um einen schwedischen Mann im Alter von etwa 70 Jahren.

Der mutmaßliche Islamist war nach stundenlanger Fahndung am Dienstagmorgen von der Polizei niedergeschossen worden. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Bei dem 45-jährigen Tunesier, einem abgelehnten Asylbewerber, wurde den Angaben zufolge eine Waffe gefunden, die die des Anschlags vom Montagabend sein könne.

Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Der 45-Jährige, der über Nacht auf der Flucht war, ist den Behörden bekannt, und zwar im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit. (SZ/ce)