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Polizei ermittelt nach Pegida-Demo in Dresden

Unter lautem Gegenprotest sind am Montagabend einmal mehr Pegida-Anhänger durch Dresden gezogen. Mehrere Ermittlungsverfahren sind die Folge.

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Pegida-Demonstranten am Montagabend auf dem Dresdner Neumarkt.
Pegida-Demonstranten am Montagabend auf dem Dresdner Neumarkt. © A. Schneider

Dresden. Mehrere Hundert Pegida-Anhänger sind am Montagabend durch die Dresdner Innenstadt gezogen - begleitet von lautem Gegenprotest. Sowohl auf der Seite des seit Mai 2021 durch den sächsischen Verfassungsschutz als „erwiesene extremistische Bestrebung“ eingestuften Pegida-Vereins als auch bei den Gegendemonstranten seien laut Polizei mehrere Hundert Menschen gezählt worden.

Einsatzkräfte und Absperrgitter trennten die Lager auf dem Neumarkt, trotzdem kam es zu kleineren Zwischenfällen. Wie die Polizei am späten Abend mitteilte, wurden gegen sechs Teilnehmer der Pegida-Versammlung Ermittlungsverfahren eingeleitet. Demnach hatte unter anderem ein 23-Jähriger schon auf dem Weg zur Kundgebung Pfefferspray bei sich. Fünf weitere Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren hätten sich auf der Versammlung vermummt, ihnen werde ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen.

Pegida - rechts - und Gegendemo wurden durch die Polizei voneinander getrennt.
Pegida - rechts - und Gegendemo wurden durch die Polizei voneinander getrennt. © A. Schneider

Unbekannte warfen laut Polizei zudem zwei „pyrotechnische Erzeugnisse“ in Richtung der Pegida-Versammlung auf dem Neumarkt. Es werde wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt, hieß es. Insgesamt waren rund 540 Polizisten im Einsatz.

Die Gegendemonstration unter dem Motto "Kein Fußbreit dem Quergida-Faschismus!" war schon am späten Nachmittag auf dem Alaunplatz in der Dresdner Neustadt gestartet, die Teilnehmer liefen über die Augustusbrücke zum Neumarkt und brachten dort lautstark ihren Protest gegen den 18.30 Uhr gestarteten "Abendspaziergang" der Pegida-Anhänger zum Ausdruck, was manche Redner auf der Bühne offenbar aus dem Konzept brachte.

Während der Demos gab es teils erhebliche Verkehrsbehinderungen, von denen auch die Dresdner Verkehrsbetriebe betroffen waren. Gegen 19 Uhr galt das für die Linien 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 11, 12. Vor allem entlang der Wilsdruffer Straße und am Postplatz sowie dem Pirnaischen Platz mussten die Bahnen zeitweise umgeleitet werden. (SZ mit dpa)