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Romantik in Dresden: Auf den Spuren von Caspar David Friedrich in der Stadt

Der bedeutende Landschaftsmaler Caspar David Friedrich hat die meiste Zeit seines Lebens in Dresden verbracht. Nach seinen Entwürfen sind auch Grabmale entstanden, die auf Führungen zu sehen sein werden.

Von Kay Haufe
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Dörthe Schimke aus dem Vorstand des Fördervereins Eliasfriedhof vor dem Ulrici-Grabmal, das nach Entwürfen von Friedrich entstanden ist.
Dörthe Schimke aus dem Vorstand des Fördervereins Eliasfriedhof vor dem Ulrici-Grabmal, das nach Entwürfen von Friedrich entstanden ist. © Foto: SZ/Kay Haufe

Dresden. Inspiriert von der Natur in Dresden und in der Sächsischen Schweiz hat Caspar David Friedrich zahlreiche Bilder gemalt, die heute weltberühmt sind, wie beispielsweise "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Über 40 Jahre war Dresden der Lebensmittelpunkt des 1774 in Greifswald geborenen Malers. Hier entstanden seine Hauptwerke, die heute weltweit als bedeutendste Zeugnisse der Deutschen Romantik gelten.

Der begeisterte Wanderer Caspar David Friedrich war aber auch auf der Insel Rügen unterwegs, wo sein berühmtes Bild "Der Kreidefelsen auf Rügen" entstand, sowie im Riesengebirge und im Harz, was zahlreiche weitere Bilder belegen, etwa "Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung".

Zu Lebzeiten galten Friedrichs Bilder als zu düster, er geriet in Vergessenheit und verarmte. Am 10. Mai 1840 fand der Maler auf dem Trinitatisfriedhof seine letzte Ruhestätte. Seiner Witwe Caroline Friedrich geb. Bommer standen keine finanziellen Mittel für ein Grabmal zur Verfügung, wie aus den Veröffentlichungen des Trinitatisfriedhofes hervorgeht. Die heutige Grabanlage wurde 1934 auf Anregung des Sächsischen Heimatschutzes gestaltet und im Vorjahr dank der Unterstützung durch die Ilse-Bähnert-Stiftung restauriert und neu bepflanzt. Daneben wurde eine Bank aufgestellt und eine Rot-Eiche gepflanzt. Eines Tages werden Besucher in ihrem Schatten an der Grabstelle des Malers verweilen.

Im Mai beginnt Veranstaltungsprogramm

Um im Jubiläumsjahr, 2024 jährt sich der Geburtstag Caspar David Friedrichs zum 250. Mal, auf den Maler und seine Spuren in der Stadt aufmerksam zu machen, hat die Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs gemeinsam mit dem Förderverein des Eliasfriedhofes und dem Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhofs ein besonderes Veranstaltungsprogramm mit 13 Lesungen, Konzerten und Vorträgen gestaltet. Darunter wird auch eine Führung für Kinder ab zehn Jahren sein.

"Unsere Friedhöfe archivieren diese Zeit der Romantik auf besondere Weise", sagt Verwaltungsleiterin Beatrice Teichmann. So finden sich auf dem Eliasfriedhof vier nach Entwürfen von Caspar David Friedrich gestaltete Grabmale, darunter das für den Advokaten und Stifter Christian Ernst Ulrici (1750-1825). Deshalb wird es hier sowie auf den anderen beiden Friedhöfen zahlreiche thematische Veranstaltungen und Führungen unter anderen zu den Themen Restaurierung, Genuss und Gesteine geben.

Neuer Plan zeigt Ruhestätten von Friedrich-Freunden

Außerdem haben Friedhofsverwaltung und die beiden Vereine einen neuen Plan für den Elias- und den Trinitatisfriedhof gestaltet, der über die Gräber von bedeutenden Dresdner Persönlichkeiten aus dem Umfeld von Caspar David Friedrich sowie dem Bürgertum informiert. Erhältlich ist er für zwei Euro bei der Friedhofsverwaltung sowie zu den Führungen.

Mit dem Verkauf außergewöhnlicher Ansteckbuttons und einem Flaschenöffner, alle mit Motiven einzelner Caspar-David-Friedrich-Gemälde, will die Friedhofsverwaltung Geld einnehmen, um weitere Projekte finanzieren zu können. Die besonderen Souvenirs sind pro Button auf 50 Stück limitiert und kosten je drei Euro, den Flaschenöffner gibt es insgesamt 250 Mal, er ist für fünf Euro zu haben.

Beatrice Teichmann, die Leiterin der Friedhofsverwaltung von Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhof zeigt die limitierten Buttons und den Flaschenöffner mit Motiven des Malers.
Beatrice Teichmann, die Leiterin der Friedhofsverwaltung von Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhof zeigt die limitierten Buttons und den Flaschenöffner mit Motiven des Malers. © Foto: SZ/Kay Haufe

Spenden für Torsanierung nötig

Diese Einnahmen sind unter anderem für die Restaurierung des mittleren Eingangstores zum Trinitatisfriedhofes vorgesehen. Das monumentale Tor mit seinen beiden Sandsteinpfeilern inspirierte Caspar David Friedrich zu dem 1825 entstandenen Bild "Der Friedhof." Nach 200 Jahren ist das Tor vor allem durch Korrosionsschäden stark sanierungsbedürftig. 97.000 Euro sind für die Arbeiten nötig, 15.000 Euro davon muss die Friedhofsverwaltung aufbringen. Eine große Herausforderung, sagt Teichmann.

Das 200 Jahre alte Eingangstor zum Trinitatisfriedhof inspirierte Caspar David Friedrich zu seinem Bild "Der Friedhof". Die Sandsteinsäulen sind mit Schmetterlingen geschmückt, ein Symbol für die Verwandlung und Neuanfang, auch für die Auferstehung.
Das 200 Jahre alte Eingangstor zum Trinitatisfriedhof inspirierte Caspar David Friedrich zu seinem Bild "Der Friedhof". Die Sandsteinsäulen sind mit Schmetterlingen geschmückt, ein Symbol für die Verwandlung und Neuanfang, auch für die Auferstehung. © Marion Doering

Wer sich Bilder des Malers anschauen möchte, wird in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fündig, die mit 14 Gemälden und über 70 Zeichnungen eines der größten Konvolute an Werken Caspar David Friedrichs besitzt. Am 24. August dieses Jahres öffnet eine Ausstellung im Albertinum mit diesen und Leihgaben gezeigt. Am selben Tag öffnet zudem eine Schau mit seinen Werken im Kupferstich-Kabinett.