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Minensuchboot im Dresdner Hafen wird verschrottet

Die Atlantis sollte ein Museumsstück werden. Nun endet sie auf dem Schrottplatz.

Von Christoph Springer
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Hier "fliegt" die Atlantis aus dem Dresdner Hafenbecken.
Hier "fliegt" die Atlantis aus dem Dresdner Hafenbecken. © Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH

Dresden. Das Schiff wird zerschnitten, in seine Einzelteile zerlegt und kommt auf den Schrott. Im Alberthafen endet die Geschichte des Minensuchboots Atlantis. Es sollte ein Museumsschiff werden, für Besichtigungen offenstehen. Doch aus diesem Ziel ist nie wirklich etwas geworden.

Die letzte Reise des hat am vergangenen Mittwoch begonnen. Da lernte die Atlantis kurz vor ihrem Lebensende noch das Fliegen. Zwei Kräne der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH) hoben sie aus dem Hafenbecken und setzten sie an Land ab. Dort wird das Schiff nun zerlegt und entsorgt.

Havarie im Hafen

Wochenlang dauerten die Vorbereitungen für die Kran-Aktion. Zuletzt war das Schiff Ende 2020 gesunken, Öl lief aus. Damals wurde nach einer Lösung für das kaputte Schiff gesucht, es blieb letztlich nur seine Verschrottung. Die größte Herausforderung war dabei, das unbekannte Gewicht des Schiffes einzuschätzen, damit die zwei Hafenkräne es im Tandem heben konnten, berichten die Hafen-Verantwortlichen. Der erste Versuch musste gelingen.

Zuvor wurde die Atlantis im Hafen entkernt. Diese Aufgabe hat die im Hafen ansässige Firma Scholz Recycling übernommen. Am 16. Februar zeigte sich dann das Ergebnis, die Atlantis wog knapp 80 Tonnen und konnte vorsichtig und ohne größere Probleme an Land gehoben werden, berichten die Hafen-Verantwortlichen.

Dienstzeit endete vor 27 Jahren

Seit dem Jahr 2000 lag das ehemalige Binnenminensuchboot "Atlantis" der Bundesmarine im Alberthafen. Zunächst als Zwischenlösung, denn die "Atlantis" war als Exponat für das Militärhistorische Museum Dresden gedacht.

Doch die Zwischenlösung wurde zur Dauerlösung. Bis 2013 ermöglichte das Militärhistorische Museum zwar Führungen auf der "Atlantis", sie waren damals sehr gefragt. Mit den Jahren verfiel das Schiff aber immer mehr, Geld für eine Restaurierung fehlte. Anfang 2018 verkaufte das Museum das Schiff an eine dänische Firma mit dem Ziel der Verschrottung.

Das hat nun die Dresdner Firma übernommen. Damit endet die mehr als 60 Jahre lange Geschichte des Schiffs. 1968 wurde es von der Bundeswehr in Betrieb genommen, 1995 endete seine Dienstzeit. Fünf Jahre später kam es im Alberthafen an, wo es rund 20 Jahre lang lag, bis es nun verschrottet werden musste.