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Neue Bäume für die Dresdner Heide

Die größten Kahlflächen, die Trockenheit und Borkenkäfer in der Heide verursacht haben, verschwinden. Wohin der Baumtrend geht.

Von Kay Haufe
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Der Langebrücker Revierförster Heiko Zuppke zeigt eine neu gepflanzte Flatterulme. Da die Bäume noch sehr klein sind, werden sie teilweise mit den signalfarbenen, roten Stäben gekennzeichnet.
Der Langebrücker Revierförster Heiko Zuppke zeigt eine neu gepflanzte Flatterulme. Da die Bäume noch sehr klein sind, werden sie teilweise mit den signalfarbenen, roten Stäben gekennzeichnet. © Marion Doering

Dresden. Lange haben die Dresdner Revierförster auf eine kühlere und nasse Wetterperiode gewartet, endlich werden diese Hoffnungen mit dem Frühjahr 2021 erfüllt. So haben die Tausenden kleinen Bäumchen eine Chance gut anzuwachsen, die bis zum Ende der vergangenen Woche in der Dresdner Heide in die Erde kamen.

"Wir haben in der Heide insgesamt auf 35 Hektar neue Bäume und Sträucher gepflanzt und auf fünf Hektar Weißtanne gesät", sagt Heiko Müller, der Leiter des Staatsforstbetriebes. Davon lagen allein 16 Hektar im Revier Langebrück und elf Hektar im Revier Ullersdorf. "Damit sind die größeren Kahlflächen, die Borkenkäfer und Trockenheit verursacht haben, erst mal wieder bepflanzt", sagt Müller.

Auf diesen Bereichen wachsen jetzt 15 verschiedene Baumarten und fünf verschiedene Straucharten. Insgesamt kamen rund 150.000 Pflanzen in den Boden.

Etwa ein Drittel davon sind Stiel- und Traubeneiche, aber es wurden auch Baumarten wie Winterlinde, Flatterulme, Esskastanie und einige Elsbeeren gepflanzt, sagt der Waldexperte. Bei den Nadelbaumarten sind es nur Weißtanne und europäische Lärche, die ausgebracht wurden.

Neue Baumarten brauchen länger bis zur Ernte

Wer hat die Bäume gepflanzt? "Natürlich die Forstwirte und Lehrlinge des Forstbezirks", sagt Müller. Doch bei solch großen Mengen geht es nicht ohne Unterstützung durch Forstunternehmer wie beispielsweise die Firma Ufer aus Eschdorf. "Der Chef ist ein ehemaliger Lehrling unseres Forstbezirks. Auch eine Forstbaumschule, die die Pflanzen liefert, hat mit eigenen Arbeitskräften gepflanzt und Zäune gebaut", so Müller.

Weitere kleine Flächen werden schnell mit Naturverjüngung bewachsen sein, ohne dass sie bepflanzt werden müssen, ist sich Müller sicher.

Hinter seinen Revierförstern liegen verlustreiche Jahre. Allein in den vergangenen zwei mussten 110.000 Kubikmeter Holz in der Dresdner Heide gefällt werden. Das Gesicht des Waldes hatte sich nachhaltig verändert. Vor allem alte Fichten, manche über 100 Jahre alt, aber auch Buchen, litten massiv unter der Trockenheit und starben ab oder warfen ganze Äste ab.

So musste auch am Dachsenberg nahe Langebrück ein großes Areal alter Fichten gefällt werden. Inzwischen ist auch dieser Bereich schon wieder neu bepflanzt.

Um auf weitere trockene Sommer besser vorbereitet zu sein, setzen die Förster auf eine gute Mischung von Baumarten, wie sie oben beschrieben ist. Doch diese Baumarten benötigen deutlich länger als Fichten, bis sie geerntet werden können. Bei Eichen sind es rund 100 bis 120 Jahre, bei Weißtannen 60 bis 70 Jahre. Auch das verändere die Arbeit im Wald, sagt Müller.

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