Dresden. Demonstranten der Klimaschutzbewegung "Letzte Generation" haben am Donnerstagabend kurzzeitig eine Spur auf dem Blauen Wunder blockiert. Kurz nach 17 Uhr zogen mindestens 50 Teilnehmer mit ihren Fahrrädern vom Körnerplatz über die Brücke zum Schillerplatz. Anlass der Protestaktion war der vorzeitige Abbruch des Verkehrsversuchs auf dem Blauen Wunder.

"Viele nutzen die Brücke mit dem Rad, sehr viele mehr würden es tun, wenn es sicherer wäre", sagte Ulrike Medger bei einer Zwischenkundgebung auf dem Schillerplatz. Das Auto könne nicht Teil der Verkehrslösung sein.

Beobachtungen eines Sächsische.de-Reporters zufolge hielten sich die Verkehrsbehinderungen während der Demonstration in Grenzen.

In Dresden war Mitte April ein Verkehrsversuch gestartet. Dabei wurde ein Radweg auf dem Blauen Wunder eingerichtet, davor und dahinter wurden Radfahrstreifen angelegt, auf denen die Radfahrer auf die Brücke kommen bzw. wieder zurück auf die Straße. Aufgrund der Staus, vor allem im morgendlichen Berufsverkehr, wurde der Versuch vorzeitig beendet. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) selbst hatte dies durchgesetzt und im Nachhinein verteidigt.

Die Demonstranten forderten die Politik am Donnerstag auf, wichtige Klimaziele einzuhalten. Dazu gehöre insbesondere auch der Verkehrssektor. Neben Geschwindigkeitsbegrenzungen in allen Bereichen müsse vornehmlich der Rad- und Fußverkehr stärker gefördert werden.

• Mehr Nachrichten aus Dresden lesen Sie hier.

"Was im Großen auf Bundesebene dank der FDP nicht klappt, klappt dank eben jener Partei auch nicht im Kleinen lokal in Dresden, wie der vorzeitige Abbruch des Verkehrsversuches am Blauen Wunder zeigt", so die "Letzte Generation" mit Blick auf Hilbert. Tatsächliche Gründe für den vorzeitigen Abbruch des Verkehrsversuches seien nicht vorhanden gewesen, so die Demonstranten.

Am kommenden Sonntag will Dresden die Markierungen des Verkehrsversuches vor allem am Schillerplatz wieder entfernen.