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Schandfleck Nürnberger Platz in Dresden wird begrünt

Jahrelang war die Brache in Südvorstadt ein Ärgernis. Das ändert sich nun. Die Initiative ist ein Beispiel für Dresdner Stadtbezirkspolitik. Weshalb es aber nur eine Zwischenlösung gibt.

Von Andreas Weller
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Thomas Lehmann ist CDU-Stadtbezirksbeirat in Plauen und setzt sich für den Nürnberger Platz ein.
Thomas Lehmann ist CDU-Stadtbezirksbeirat in Plauen und setzt sich für den Nürnberger Platz ein. © privat

Dresden. Solange Thomas Lehmann sich erinnern kann, ist der Platz im Äußeren Stadtring Dresdens eine Brache - der Nürnberger Platz, direkt an der Kreuzung Münchner Straße und Nürnberger Straße.

Nun hat er im zuständigen Stadtbezirksbeirat Plauen dagegen mobil gemacht und zumindest einen Teilerfolg erwirkt. Wie die Brache verschönert werden soll.

Lehmann sitzt für die Dresdner CDU im Stadtbezirksbeirat. Vor etwa einem Jahr hat er deshalb dort beantragt, dass die Stadt den Nürnberger Platz saniert. Ihm geht es vor allem um eine "gestalterische Aufwertung". "Insbesondere durch die Ansiedlung der Geschäfte und der Bistros ist der Publikumsverkehr deutlich gestiegen", sagt Lehmann. Nur sei der Platz eben kein schöner Anblick. Statt diesen als Parkplatz zu nutzen, hat er eine andere Idee. "Mit etwas Geschick kann man den Platz mit wenig Aufwand umgestalten."

Lehmann hat vor allem die weitere Begrünung im Sinn. "Die Baumbepflanzung entlang der Münchner Straße soll bis zum Nürnberger Platz fortgesetzt werden und dort mit weiteren Elementen wie Hecken - zur Abtrennung des Platzes vom fließenden Verkehr - eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität erreicht werden", so seine Idee.

Da die Stadtbezirksbeiräte über ihre eigenen Budgets entscheiden, könne das Projekt aus dem Plauener Topf unterstützt werden. Vorschläge aus der Bürgerschaft sollen einfließen und die Anwohner über den Gestaltungsprozess informiert werden. Schließlich stand bereits im Rahmenplan für die Südvorstadt von 2016, der Nürnberger Platz nehme eine Schlüsselrolle bei der Verzahnung von Wohnen, Universität und Verkehrsanbindungen ein. In dem Plan steht: "Der Nürnberger Platz fungiert als Kreuzungspunkt nahezu aller wichtigen Verkehrsverbindungen von und zur Universität. Eine Entwicklung des Areals zwischen Münchner, Nürnberger und Bergstraße könnte somit durch eine geschickte Einbindung der Haltestellen eine Schlüsselfunktion für die Erschließung der Universität übernehmen und als „Dock“ Stadt und Universität miteinander verbinden." Deshalb sei es an der Zeit, sich um die Ausgestaltung des Platzes kümmern, so Lehmann.

Der Antrag bekam auch eine Zustimmung. Doch die Prüfung in der Dresdner Stadtverwaltung ergab, dass man erstmal klein anfangen muss. Denn die Fläche wird für das Stadtbahnprogramm der Dresdner Verkehrsbetriebe benötigt. "Diese Fläche ist Vorbehaltsfläche für das Verkehrsbauvorhaben Stadtbahn 2020, bei dessen Realisierung der unterirdische Bauraum so geordnet wird, dass zukünftig vier Bäume gepflanzt werden können", erläutert Dresdens Stadtgrün-Chef Detlef Thiel. "Der Umsetzungszeitraum ist abhängig vom Planverfahren."

Aber, in Absprache mit dem Stadtbezirksbeirat Plauen, wird Lehmanns Idee trotzdem in Ansätzen umgesetzt. "Auf der öffentlichen Verkehrsfläche werden elf Betonpflanzkübel als vorübergehende Begrünung aufgestellt", so Thiel. Dies solle nun im März erfolgen. Die Kübel sind übrigens genau die, die bis zur Umgestaltung auf dem Altmarkt standen. Drei davon werden mit einer Wechselpflanzung, also Frühjahrs- und Sommerblumen versehen und in acht Kübel kommen Gehölze. Dafür sind in diesem Jahr rund 350 Euro vorgesehen, da es die Kübel ja bereits gab. Für Lehmann eine gute Übergangslösung, die die Aufenthaltsqualität am Nürnberger Platz erhöhen soll.

Lehmann wird sich bald auch in der größeren Politik beweisen können. Er soll demnächst für Ingo Flemming in den Stadtrat nachrücken. Flemming will sich aus dem Rat zurückziehen, weil er als Landtagsabgeordneter kaum Zeit übrig habe.