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Über 7.200 neue Studierende für Dresden

Am Donnerstag wurden die neuen Mitglieder der TU Dresden immatrikuliert. Doch wegen Corona ist die Feier eine ganz andere, als in den Jahren zuvor.

Von Erik-Holm Langhof
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TU-Dresden-Rektorin Ursula Staudinger (links) wirft eine "Ersti"-Tasche zu Mitarbeiterin Johanna Schuppan. Nur eine kleine Gruppe Erstsemester-Studenten durfte die feierliche Immatrikulation live miterleben.
TU-Dresden-Rektorin Ursula Staudinger (links) wirft eine "Ersti"-Tasche zu Mitarbeiterin Johanna Schuppan. Nur eine kleine Gruppe Erstsemester-Studenten durfte die feierliche Immatrikulation live miterleben. © Sven Ellger

Dresden. Ungewohnt leise und leer ist es im Hörsaalzentrum der Technischen Universität (TU) Dresden am Donnerstagnachmittag. Normalerweise würden hier die Tausenden neuen Studierenden ihre Immatrikulation erhalten. Doch wie alles, ist auch diese Veranstaltung im Corona-Jahr 2020 eine andere.

Im Audimax an der Bergstraße wurde zum Beginn des Wintersemesters an der TU Dresden in diesem Jahr klein gefeiert. Eingeladen waren neben dem Rektorat, Sponsoren-Vertretern und Ehrengästen in diesem Jahr ausschließlich eine kleine Gruppe an Erstsemestern, die die Veranstaltung mitverfolgen durften. Der Großteil der Gäste konnte die Feierlichkeit jedoch per Livestream im Internet verfolgen.

Für die Öffentlichkeit präsentierten die Gäste vor dem Haus den neuen "Ersti-Beutel". Ein robuster Rucksack mit schwerem Inhalt, gesponsert vom City Management Dresden, der allerdings nur per Los vergeben wird. Darin wichtige Informationen und Unterlagen rund um den Campus und die Stadt sowie kleine Geschenke. Persönlich übergab die neue Rektorin Professorin Ursula Marie Staudinger die Beutel an einige ausgewählte Erstsemester. 

Beliebtester Studiengang erneut Lehramt

Insgesamt haben sich bis jetzt schon über 7.200 neue Studierende aus mehr als 100 Ländern in ihrer neuen Bildungsstätte in Dresden angemeldet. Doch das sind noch nicht alle, wie Anne-Stephanie Vetter von der TU Dresden mitteilt. 

Durch das Coronavirus gebe es einige Verlängerungen bei Anmeldefristen, die derzeit noch laufen und somit zahlreiche Interessenten noch die Möglichkeit haben, sich anzumelden. "Mit den endgültigen Zahlen in diesem Jahr ist erst am 1. Dezember zu rechnen", sagt sie. Im Vergleich zum Wintersemester 2019/2020 gibt es jedoch einen leichten Rückgang an Neuzugängen. Zum 1. November des vergangenen Jahres waren rund 7.800 Erstsemester an der TU Dresden immatrikuliert. 

Rektorin Ursula Marie Staudinger: "Wir [als Rektorat] sind angetreten, um die TU Dresden hin zu einer global bezogenen und lokal verankerten Universität für das 21. Jahrhundert zu entwickeln."
Rektorin Ursula Marie Staudinger: "Wir [als Rektorat] sind angetreten, um die TU Dresden hin zu einer global bezogenen und lokal verankerten Universität für das 21. Jahrhundert zu entwickeln." © Sven Ellger

Doch auch in diesem Jahr sei laut Anne-Stephanie Vetter eines zu sehen: Ungeschlagener Favorit bei den neuen Studierenden ist weiterhin das Lehramt. "Dieser Trend ist jedoch nicht neu, sondern auch aus den vergangenen Jahren ablesbar", sagt Vetter. "Bei den Studiengängen im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften erfreut sich die Philosophische Fakultät unverändert großen Interesses." Bei den Ingenieuren sind Informatik und Maschinenwesen beliebt. Im Bereich Bau und Umwelt haben insbesondere die Umweltwissenschaften großen Zulauf. 

Schwerer definieren lasse sich das Interesse nach Angaben der Pressereferentin bei der Mathematik und Naturwissenschaften, da es in diesem Bereich nur Numerus-Clausus-Studiengänge - also nur eine beschränkte Anzahl an Studienplätzen - gibt.

Größtenteils Digital-Lesungen für Studierende an der TU

Doch gerade wegen dieser schwierigen Situation rund um das Coronavirus freut sich die Rektorin über die Zahl der neuen Studierenden an ihrer Universität. "Wir leben in komplizierten Zeiten. Bitte helfen Sie mit, wir sind mitten in der zweiten Welle", so Ursula Marie Staudinger in ihrer Rede. 

"Es kommt auf uns alle an, also auch auf Sie, ob sich das Virus an unserer, an Ihrer Universität und in der Stadt ausbreiten kann." Sie appellierte an die Vernunft aller Studierenden und bat um Verständnis sowie Zusammenhalt während der komplexen Zeiten. 

Die TU Dresden will nach Angaben der Rektorin die Erstsemester über das ganze Wintersemester in Präsenz lehren. Studierende aus höheren Studiengängen sollen, wie bereits im Sommer, per Digital-Vorlesungen und -Seminaren teilnehmen. 

Update, 23. Oktober, 12.18 Uhr:  In einer früheren Version dieses Textes haben wir fälschlicherweise berichtet, dass alle neuen Mitglieder der Universität in den vergangenen Wochen einen "Ersti-Beutel" erhalten haben. Das haben wir korrigiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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