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Demonstrationsalarm - Dresdner Innenstadt teilweise lahmgelegt

Am Sonnabend sind Demonstrationen aus dem Querdenker-Umfeld und von der Antifa mit völlig verschiedenen Anliegen durch die Stadt gezogen.

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Gegen "Impfzwang", Krieg und Nato sowie gegen Corona-Maßnahmen und Waffenlieferungen: Teilnehmer am "Tag für den Frieden".
Gegen "Impfzwang", Krieg und Nato sowie gegen Corona-Maßnahmen und Waffenlieferungen: Teilnehmer am "Tag für den Frieden". © Benno Löffler

Dresden. In Dresden ist es am Samstagnachmittag und am frühen Abend zu zeitweiligen Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt sowie der Inneren und Äußeren Neustadt gekommen. Grund waren mehrere Demonstrationen, die für die Zeit zwischen 12 und 20 Uhr angemeldet worden waren.

Betroffen waren hauptsächlich Straßen zwischen Waldschlößchenbrücke, Bahnhof Neustadt, Marienbrücke und Wiener Straße. Auch auf dem Postplatz und dem Theaterplatz wurde demonstriert, weshalb es auf den umliegenden Straßen ebenfalls kurzzeitig zu Verkehrseinschränkungen kam.

Tanzen für Frieden und Freiheit? Teilnehmer der Demonstration für eine "Antifaschistische Republik Neustadt".
Tanzen für Frieden und Freiheit? Teilnehmer der Demonstration für eine "Antifaschistische Republik Neustadt". © Benno Löffler

Ab Samstagmittag war zunächst eine Tanz-Demonstration für eine "Antifaschistische Republik Neustadt" mit geschätzten 250 bis 350 Teilnehmern durch den Stadtteil gezogen. An der Strecke wurden zeitweise Kreuzungen gesperrt, an der Hainstraße bildete sich zeitweilig ein Stau. Große Verkehrsbehinderungen aber blieben aus. Die Versammlung endete nach einer Abschlusskundgebung gegen 19:30 Uhr am Neustädter Markt. Der Polizei zufolge kam es zu keinen Störungen.

Gegen 16 Uhr versammelten sich dann geschätzt weit mehr als 2.000 Menschen, die zumindest teilweise dem Querdenker-Millieu nahestehen, auf dem Theaterplatz. Das Motto dort: „Tag für Frieden“.

Auf Schildern wurde ein Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. Auf einem war zu lesen "Amis raus aus der BRD" auf einem anderen "Ami go home". Das Spektrum der mitgebrachten Fahnen reichte von der Reichsflagge über Schwarz-Rot-Gold bis zur israelischen Flagge. Auch dieser Zug zog anschließend durch den Stadtbereich. Über Postplatz, Ostra-Allee und Marienbrücke führte die Strecke in die Neustadt und über die Augustusbrücke wieder zurück zum Theaterplatz, wo die Veranstaltung gegen 19 Uhr endete . Die Teilnehmer, unter ihnen auch Mitglieder der Neonazi-Szene, übten zuvor Kritik an den Corona Maßnahmen und forderten ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine sowie den deutschen Austritt aus dem Verteidigungsbündnis Nato.

Auf dem Weg durch die Stadt waren die beiden Züge am frühen Abend am Neustädter Markt fast aufeinander getroffen. Die Polizei trennte jedoch mit Einsatzkräften und Absperrgittern. Augenzeugen beschrieben die Situation als extrem laut, aber friedlich.

Laut Polizeiangaben waren etwa 500 Beamte im Einsatz. Unterstützt wurde die Polizeidirektion Dresden durch Kräfte von der sächsischen Bereitschaftspolizei, Polizisten aus Berlin sowie aus Sachsen-Anhalt.

Am Sonntag ist der Bischofsweg wegen einer Demonstration von etwa 12 bis 17 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Umleitungsstrecken sollen eingerichtet und ausgewiesen werden. (SZ)