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Wie es am Großprojekt Ullersdorfer Platz in Dresden weitergeht

Um die geplante Verlegung der sogenannten Gleisschleife in Bühlau gibt es mächtig Zoff. Anwohner machen mobil gegen die Umbaupläne. Jetzt sollte der Stadtrat eine wichtige Entscheidung treffen.

Von Andreas Weller
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Der Ullersdorfer Platz in Dresden soll umgestaltet werden, doch das Projekt zieht sich.
Der Ullersdorfer Platz in Dresden soll umgestaltet werden, doch das Projekt zieht sich. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Seit Monaten schwelt der Streit um die Umgestaltung entlang der Bautzner Landstraße. Die Stadt will die Wendeschleife vom Ullersdorfer Platz auf dem Taubenberg, nahe der Rossendorfer Straße, verlegen. Das Großprojekt ist mit 56 Millionen Euro veranschlagt. Gleichzeitig sollen breite Fußwege und Radanlagen geschaffen, der Autoverkehr auf die Straßenbahnschienen verlegt werden. Die Pläne stoßen auf Unmut unter den Dresdnern und auch die Politiker scheinen keine Lösung zu finden.

Eigentlich sollten die Stadträte im Bauausschuss sich auf eine Vorzugsvariante verständigen, die dann noch im Dezember im Stadtrat bestätigt werden sollte. Doch das Thema wurde nun erneut vertagt.

Grund dafür sind die unterschiedlichen Positionen - der Rat ist offenbar genauso gespalten wie die Dresdner. Aus der Bürgerschaft gibt es Widerstand gegen die Pläne, insbesondere Anwohner seien betroffen. Andere fordern aber auch öffentlich, die Pläne endlich fortzuführen.

Räte sind uneins - Verzögerungen beim Ullersdorfer Platz

Da die Räte sich nicht einigen könnten, mit welcher Variante weitergeplant wird, gibt es nun Verzögerungen. Es wird weiter diskutiert und im kommenden Jahr soll die Entscheidung dann getroffen werden. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) hat bereits auf die Konsequenzen hingewiesen, wenn das Projekt nicht umgesetzt wird - Radwege, Parkhaus und einiges mehr stehen auf der Kippe.

Dennoch will die CDU einen Teil auf null stellen. Stadtrat Veit Böhm hat einen Änderungsantrag eingebracht. Er greift den Vorschlag der Stadtbezirksbeiräte aus Loschwitz auf. Das bedeutet, die Planung solle geteilt werden.

Der Bereich vor dem Ullersdorfer Platz sei am strittigsten. "Da ist fast jedes der 80 bis 90 Grundstück betroffen", so Böhm. "Deshalb ist dort ein Ausbau, nah am Bestand, sinnvoll." So könnten Eingriffe in Anliegergrundstücke weitestmöglich vermieden und die Haltestellen so gelegt werden, dass keine Ein- und Ausfahrten betroffen sind. Statt eigener Radwege solle es 1,50 Meter breite Radschutzstreifen geben, die überfahrbar sind. Autos und Straßenbahnen sollen, wo es geht, separat geführt werden. Der Fußwege sollen den "örtlichen Gegebenheiten" angepasst werden, statt durchweg breite Wege zu schaffen.

Unterirdisches Parkhaus für Ullersdorfer Platz?

Der zweite Teil sei zwar nicht unstrittig, aber etwas einfacher zu gestalten, so Böhm. Deshalb fordert er, dass die Planung für den Bereich bis Rossendorfer Straße einschließlich Gleisschleife und Parkhaus weitergeführt wird. Dabei solle geprüft werden, ob eine der zwei Etagen für das geplante Parkhaus unterirdisch errichtet werden kann. Außerdem soll die Gleisschleife so angelegt werden, dass die zurückgestellte Verlängerung der Linie 11 bis Weißig doch umgesetzt werden kann.

Damit würde die CDU allerdings nicht allen Forderungen der Bürgerinitiative gegen die Pläne nachkommen und sich somit gegen Parteifreund und Ex-Oberbürgermeister Herbert Wagner stellen, der die Initiative anführt. Böhm sagt, man stecke fest, es gebe vor Ort keine Akzeptanz für die Pläne. "Andererseits müssen wir vorankommen, die Gleisschleife ist wichtig. Wir wollen kein weiteres Dauer-Streit-Thema wie die Königsbrücker Straße." Geplant ist, dass ab 2031 gebaut wird.