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Förderverein soll Blaues Wunder retten

Es fehlen Millionen, um die marode Brücke zu sanieren. Deshalb starten Dresdner Politiker eine Initiative und vergleichen das Wahrzeichen mit der Frauenkirche.

Von Andreas Weller
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Dresdens Wahrzeichen ist marode, für die Sanierung des Blauen Wunders fehlt Geld.
Dresdens Wahrzeichen ist marode, für die Sanierung des Blauen Wunders fehlt Geld. © dpa-Zentralbild/Robert Michael

Dresden. Dresdens Wahrzeichen bröckelt. Für die Sanierung des Blauen Wunders fehlen viele Millionen Euro. Die Stadt plant Stückwerk, um die Kosten zu strecken. Dadurch wird es noch teurer. Das wollen Dresdner CDU-Politiker nun verhindern, drängen aufs Tempo und haben eine Idee.

"Wir riskieren einen kompletten Ausfall der Brücke"

Die Kosten für die Sanierung der historischen Brücke können bis auf 160 Millionen Euro steigen, wenn der Stadtrat dem Plan der Verwaltung folgt, die Sanierung auf viele Jahre zu strecken.

Für das Jahr 2022 sind kleinere Maßnahmen zur Sicherung des Bauwerks geplant. Bis die Brücke wieder komplett in Schuss ist, können viele Jahre vergehen. Laut dem bisherigen Finanzplan fehlen derzeit 150 Millionen Euro dafür.

"Es ist unsere Verantwortung, alle Kräfte zu mobilisieren, um das Blaue Wunder zusammen und nachhaltig zu retten", so Markus Reichel, Dresdner Direktkandidat der CDU bei der Bundestagswahl. "Wir riskieren einen kompletten Ausfall der Brücke."

Von einem "dramatischen Zustand" der Brücke und der Situation spricht der Dresdner CDU-Landtagsabgeordnete Martin Modschieler. "Weiter nur zusehen und sich dabei ärgern, wie die geplanten Sanierungskosten explodieren, ohne dass das Geld in Aussicht ist, ist keine Option mehr. Machen statt meckern muss auch hier unser Motto sein.“

Verein könnte Spenden für Blaues Wunder sammeln

In der Stadtbezirksbeiratssitzung Blasewitz am Mittwoch habe man keine Antwort von der Verwaltung bekommen, ob überhaupt mit Fördergeldern zu rechnen sei und ob die Brücke komplett gesperrt werden müsste, kritisieren die CDU-Politiker.

"Das Blaue Wunder ist nicht nur ein Wahrzeichen Dresdens und eine der spektakulärsten Brücken Europas. Es ist auch von existentieller Bedeutung für unsere Bürger, unsere Stadt und unsere Wirtschaft", betont die CDU-Stadtbezirksbeirätin für Blasewitz, Agata Reichel-Tomczak.

Deshalb wolle die Initiatoren nicht einfach abwarten. "Wir haben uns entschieden, eine Option eines Fördervereins in den nächsten Wochen und Monaten zu prüfen", sagt Reichel. "Beim Wiederaufbau der Frauenkirche haben wir gesehen, wie positiv, identitätsstiftend und erfolgreich so eine Bürgerinitiative sein kann. Und mehr Zusammenhalt ist genau das, wovon wir in Dresden noch mehr brauchen."

Durch den Verein könnten Spenden für die Sanierung gesammelt werden. Zusammen mit Mitteln der Stadt und eventuell sogar Fördergeldern könne die Sanierung finanziell gesichert und eventuell auch schneller durchgeführt werden, als derzeit vorgesehen.

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