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Dumperfahrern gehen Ersatzteile aus

Das Adelsdorfer Dumperteam schraubt an seinen Dreikantfeilen schon für die Rennsaison 2016. Das wird von Jahr zu Jahr schwieriger.

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© Anne Hübschmann

Von Jörg Richter

Adelsdorf. Die Deutsche Dumpermeisterschaft ist entschieden. Die dreirädrigen Gefährte, die im Volksmund „Dreikantfeile“ genannt werden, stehen wieder in den Garagen. Ihre Besitzer polieren sie liebevoll auf und reparieren, was in der diesjährigen Rennsaison kaputt gegangen ist. Auch die Männer vom Adelsdorfer Dumperteam sind am Putzen und Schrauben. Zum Glück sind es nur kleine Reparaturen, die anfallen.

Größere Schäden, bei den Bauteile ausgetauscht werden müssen, bringen sie in Schwierigkeiten. Denn für die Dumper werden schon lange keine Ersatzteile mehr hergestellt. Kein Wunder, wurden sie doch nur von 1957 bis 1965 gebaut. Und eigentlich waren sie ja auch schon so gut wie ausgestorben. Von den einst rund 10000 Dumpern, die im VEB Fahrzeugwerk Mölkau hergestellt wurden, existieren schätzungsweise nur noch 500.

Doch mit den ersten Koselitzer Dumperrennen Ende der 1990er Jahre erlebten die Dreikantfeilen eine Renaissance. Dadurch entstand ein neuer Markt für Dumper-Ersatzteile. „Doch Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis“, sagt Lutz Grafe, der Präsident des Adelsdorfer Dumpersteams. Und der ist oft nicht gering. Für eine Sonderanfertigung eines Ersatzteiles bezahlen die Dumperfans nicht selten das Zehnfache des Originalpreises. Denn Originalbauteile sind selten. „Es sind viele Jahre her, dass die letzte niegelnagelneue Kurbelwelle im Robur-Ersatzteil-Lager in Zittau verkauft wurde“, sagt der Vorsitzende des Adelsdorfer Dumperteams Gottfried Scheeler. Er weiß um ein derzeitiges Hauptproblem. Die Zylinderköpfe gehen aus.