Kamenz
Merken

Deutschbaselitzer Natur-Apotheke

Lieblingsplatz gesucht? Uwe Fanselow verrät seinen. Hier findet er nicht nur innere Ruhe.

 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auf jeder der Runden genießt Uwe Fanselow die unbeschreibliche Ruhe beim Laufen oder Joggen durch die Deutschbaselitzer Naturapotheke. Im Jahreszeitenwechsel präsentieren sich Großteich und die verschlungenen Wege in bester Harmonie.
Auf jeder der Runden genießt Uwe Fanselow die unbeschreibliche Ruhe beim Laufen oder Joggen durch die Deutschbaselitzer Naturapotheke. Im Jahreszeitenwechsel präsentieren sich Großteich und die verschlungenen Wege in bester Harmonie. © Uwe Fanselow

Kamenz. Der Sommer ist da. Und die Menschen zieht es nach draußen. Wenn möglich, an schönen Stellen, wo es sich einfach aushalten lässt. Die SZ stellt in den nächsten Monaten immer wieder einmal Lieblingsplätze ihrer Leser vor, und die können vielfältig sein. Egal ob Biergarten, Gaststätte, Aussichtspunkt oder romantische Bank, ob Teich oder Spazierweg, pfiffiger Spielplatz oder ruhiger Park, belebter Markt oder Waldweg – wir suchen die besten Tipps. Und stellen sie vor. Am besten in Verbindung mit den Geschichten der Leser.

Auch Uwe Fanselow aus Gersdorf hat so einen besonderen Platz, an den er immer wieder zurückkehrt. Warum? Dafür erzählt er seine Geschichte: „Es war im Frühling 2016, als mir klarwurde, dass ich bald auf einer dreiwöchigen Rucksackreise quer durch Vietnam und Kambodscha nicht nur mit dem Fahrrad und klapprigen Zügen unterwegs sein würde, sondern täglich eines müsste: Laufen. Beziehungsweise viel laufen. Durch Reisfelder, abgelegene Bergdörfer und wilde unberührte Natur mit dem Gepäck auf dem Rücken“, sagt er. „Bei diesem Gedanken wurde mir mulmig, denn ich war zwar schon durch die Alpen gekraxelt und hatte dabei ab und an meine kleine Tochter auf dem Rücken, aber so richtig fit für das Abenteuer Asien fühlte ich mich nicht.“

Aus der Sonntagswanderung wurde eine Leidenschaft

Und so entstand quasi aus der Not heraus etwas, das Uwe Fanselow bis heute nicht mehr in seinem Leben missen möchte: eine ganze besondere Beziehung zu seiner Runde um den Großteich in Deutschbaselitz. „Was mit der ersten Sonntagswanderung in besagtem Frühling begann, entwickelte sich zu einer Leidenschaft, zu meinem Fitnessstudio, einer Wellnessoase und Apotheke gleichermaßen. Wann immer ich ins idyllische Deutschbaselitz fahre, schaffe ich schon beim Abziehen des Zündschlüssels am Parkplatz, all meine beruflichen Gedanken, und die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags einfach für eine Stunde auszuschalten“, beschreibt er dieses schöne Gefühl. Was ihm unterwegs begegnet, hält der 51-Jährige gern in Fotos fest und postet es auch regelmäßig auf Instagram und Facebook. Einfach, um anderen zu vermitteln: Schaut, so schön ist es gleich vor der Haustür!

Uwe Fanselow (51) aus Gersdorf lief mittlerweile 1 800 Kilometer durch die wundervolle Teichlandschaft.
Uwe Fanselow (51) aus Gersdorf lief mittlerweile 1 800 Kilometer durch die wundervolle Teichlandschaft. © privat

Der Duft nach frischem Holz und aufgehender Saat, die aus weiter Ferne zu hörenden Graugänse, die aus Sibirien kommend, im Frühjahr in den noch halb zugefrorenen Teich landen. Oder der Blick eines verschreckten Rehs durch das nebelige Dickicht im rauen Spätherbst und das betörende Zirpen der Zikaden, ein brütendes Schwanenpaar an so manch spätem Sommerabend – auf jeder seiner Runden genießt Uwe Fanselow die unbeschreibliche Ruhe beim Laufen oder Joggen durch die Deutschbaselitzer Naturapotheke. Im Jahreszeitenwechsel präsentieren sich der Großteich und die verschlungenen Wege drum herum in bester Harmonie. Immer wieder gibt es aber auch Neues zu entdecken. In seinem aufreibenden Job als Unternehmensberater ist Uwe Fanselow viel unterwegs, jettet unter der Woche quer durch Deutschland. Das eigene Tun und innerliche Ruhe nimmt deshalb einen großen Platz ein, der bewusst gefüllt wird. Für eine Großteich-Runde braucht der Gersdorfer mittlerweile im Schnitt 54 Minuten.

Übrigens hat Familie Fanselow dann ihr Wanderabenteuer Asien 2016 prima geschafft. Geahnt, dass aus dem anfänglichen Sonntagstraining mittlerweile 1 800 Kilometer durch die wundervolle Teichlandschaft geworden sind, habe man vorher aber nie. Nun steht wieder ein Freitagabend vor der Tür. Und damit eine schöne Gewohnheit. „Ich stelle meine Aktentasche in die Ecke und die Sportsachen liegen schon bereit. Aus den kleinen hellgrauen Wollknäulen auf dem Wasser mittlerweile sind junge stolze Schwäne geworden. Heute schaut mich vielleicht ein Waschbär mit seinen runden schwarzen Knopfaugen an. Der Zauber der Natur läutet das Wochenende ein“, beschreibt er eine seiner letzten Joggingrunden.

Mitmachen

Kamenz & Umgebung hat viele schöne Ecken: weithin bekannte und auch Geheimtipps. In einer SZ-Serie verraten unsere Leser, wo sie am liebsten verweilen.

Stille Ecke oder belebter Ort: Wollen auch Sie Ihren Lieblingsplatz in Kamenz, Pulsnitz, Königsbrück, Elstra oder irgendwo auf dem Land vorstellen, melden Sie sich unter [email protected].

1 / 2