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Ehre für den Grafen der Kirschbäume

Einem Gönner von Groß Radisch wurde zu seinem Denkmal nun auch eine Tafel gesetzt. Dazu erforschte der Heimatverein das Leben der Familie von Nostitz.

Von Steffen Gerhardt
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Regina Risy und Erik Schlemmer enthüllten die Gedenktafel.
Regina Risy und Erik Schlemmer enthüllten die Gedenktafel. © B. Donke

Mit Bernhard Donke 

Es konnte nicht besser passen. Am Sonntag wäre Graf Johann Carl Adolf von Nostitz 275 Jahre alt geworden. Diesen Tag nutzte der Kultur- und Heimatverein Groß Radisch, um dem einstigen Gönner eine Gedenktafel auf den Monumentberg zu setzen. „Aus der Überlieferung und aus Urkunden geht hervor, dass der Graf von Nostitz ein geachteter und geschätzter Gutsherr für die Gemeinde war“, sagt Sabine Hohlfeld als Vereinsvorsitzende. So hat er sich für den Neubau der Kirche eingesetzt, obwohl er deren Einweihung 1802 selbst nicht mehr erlebt hat. Er sorgte für den Anbau von Obstbäumen, insbesondere Kirschbäume, an Feld- und Hauptwegen innerhalb und außerhalb des Ortes. Er richtete 1799 für die Armen des Dorfes eine Stiftung ein und förderte die schulische Bildung der Dorfkinder und Waisen. „Genug Gründe, um das Leben und Wirken dieses Grafen zu erforschen und zu dokumentieren“, erklärt Sabine Hohlfeld. Aus dem Verein heraus wurde vor zwei Jahren eine Projektgruppe mit interessierten Bürgern gegründet – mit dem Ziel, eine Gedenktafel über den Grafen von Nostitz anfertigen zu lassen. Diese steht jetzt in der Nähe des Denkmals, das für den Grafen von seiner Ehefrau Maximiliane Caroline Amalie nach seinem Tod zum Weihnachtsfest 1800 ein Jahr später auf der Nostitzhöhe, dem heutigen Monumentberg, errichtet wurde.

Um das Projekt finanziell abzusichern, wurde die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz Niederschlesien um finanzielle Unterstützung gebeten. Geschäftsführerin Regina Risy betonte: „Wir von der Stiftung zögerten nicht, denn es ist eine sehr interessante und gute Sache, wenn Bürger ihre Geschichte bewahren und der Nachwelt erhalten.“ Gleichzeitig würdigt die Stiftung damit das ehrenamtliche Engagement der Groß Radischer für ihren Ort. „Denn mit dieser Gedenktafel erhält der Monumentberg mit seinem Aussichtsturm, der Baude und dem Monument einen weiteren Anziehungspunkt für die Besucher“, so Risy.

Rund 50 Gäste, unter ihnen Bürgermeister Denis Riese, verfolgten am Sonntag das Enthüllen der Tafel aus Metall. Werner Bergmann schlüpfte in die Figur des Grafen von Nostitz, einem ausgebildeten Offizier. Er berichtete in seinem Vortrag über das Leben des Grafen und seiner Familie. Sie hatte bereits 1682 das Rittergut Groß Radisch gekauft und der Graf von Nostitz erbte es 1785 von seinem Vater.