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Ein Görlitzer Exportschlager

Vor 20 Jahren hat sich die Ska-Band Yellow Cap in Görlitz gegründet. Jetzt haben sie ihr fünftes Album aufgenommen und stellen es im Exil vor.

Von Ingo Kramer
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Frontmann Kay Natusch (vorn) hat mit seiner Band Yellow Cap jetzt das fünfte Album „Too fucked to go“ veröffentlicht. Am Sonnabend stellen sie es live vor.
Frontmann Kay Natusch (vorn) hat mit seiner Band Yellow Cap jetzt das fünfte Album „Too fucked to go“ veröffentlicht. Am Sonnabend stellen sie es live vor. © André Schulze

An das genaue Gründungsdatum von Yellow Cap im Jahr 1998 kann sich Frontmann Kay Natusch gar nicht mehr erinnern. „Ich nehme an, es war später Herbst“, sagt der damals 20- und heute 40-Jährige. Viele stadtbekannte Musiker waren anfangs dabei, ihren Proberaum hatte die Ska-Band im Bunker am Südausgang des Bahnhofes – und schon in den ersten Jahren machte sie, zumeist in der Landskron-Brauerei, als Vorband diverser Ska-Größen von sich reden.

Seither ist viel Zeit vergangen, Yellow Cap bestehen 20 Jahre – und haben gerade ihr fünftes Studioalbum „Too fucked to go“ veröffentlicht. „Wir Musiker sind vielleicht nicht mehr taufrisch, aber auf mich wirkt das Album unheimlich reif, frisch, zeitgemäß und energetisch“, sagt Kay Natusch. Das sei auch die Bedeutung des Namens „Too fucked to go“: „Für uns gibt es noch keinen Grund zu gehen, weil wir Spaß haben am gemeinsamen Musikmachen.“

Der Großteil der Musiker lebt heute in Dresden und Berlin. In der Bundeshauptstadt haben sie auch das neue Album mit 14 Songs aufgenommen – im bandeigenen Studio sowie der Tonbrauerei Berlin. Musikalisch zeigt es eine Rückbesinnung auf die Ursprünge des europäischen Ska in England auf, ohne die gewohnte Verspieltheit und Offenheit gegenüber anderen Musikgenres vermissen zu lassen. „Wir haben uns mal wieder an allen musikalischen Stilen bedient, die wir lieben“, sagt Kay Natusch. Kaufen kann man das Album über den Vertrieb Broken Silence sowie auf diversen Internet-Plattformen, etwa Bandcamp, iTunes, Amazon und Spotify.

Früher stellten Yellow Cap neue Alben stets auch live in Görlitz vor. Die Zeiten haben sich geändert. „Am Sonnabend wird es zur Veröffentlichung eine große Party in der Dresdner Scheune geben, zu der wir auch alle Görlitzer Fans und Freunde der Band einladen möchten“, sagt Kay Natusch. Hintergrund: Für viele Bandmitglieder ist Dresden zur neuen Heimat geworden. Die legendäre Yellow-Cap-Weihnachtsfeier in Görlitz fällt dieses Jahr ebenfalls aus, weil die Band alle Görlitzer am Sonnabend nach Dresden einlädt: „Nächstes Jahr kehren wir aber zur alten Gewohnheit zurück, und es wird wieder eine Yellow-Cap-Weihnachtsfeier in Görlitz geben“, verspricht der Sänger.

Konzert am 15.12., 21.30 Uhr (Einlass ab 20.30 Uhr), Scheune DD, Alaunstraße 36-40, Vorband: Mr. Wallace