Sebnitz
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Eine Tafel für den Goethe-Verehrer

Dittersbacher gedenken dem Kunstmäzen Johann Gottlob von Quandt – und ärgern sich über Vandalismus.

Von Anja Weber
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Jochen Frank, Vorsitzender des Quandt-Vereins, mit der Gedächtnistafel am Eingang des Lieblingstales.
Jochen Frank, Vorsitzender des Quandt-Vereins, mit der Gedächtnistafel am Eingang des Lieblingstales. © Steffen Unger

Wer hat die bronzene Stiftertafel an der Hubertuskapelle im Dittersbacher Lieblingstal zerstört? Und hoffentlich passiert nicht das Gleiche mit der jetzt enthüllten Gedächtnistafel am Eingang des Tales. Fragen, die fast alle beschäftigten, die sich trotz Matschwetter am Sonntag zur Ehrung von Johann Gottlob von Quandt im Lieblingstal einfanden.

Die Reste der zerstörten Tafel in der Hubertuskapelle wurde inzwischen vom Quandt-Verein gesichert. Der Landkreis werde sich an der Wiederherstellung beteiligen, versicherte Landrat Michael Geisler. Der war am Sonntag auch in seiner Funktion als Chef des Tourismusverbands nach Dittersbach gekommen. Denn der Ort ist nicht nur reich an Geschichte, sondern hat mit dem Schlosspark, dem Belvedere Schöne Höhe und dem Lieblingstal auch für Ausflügler einiges vorzuweisen. Und dass dies so ist, ist unter anderem auch ein Verdienst der Mitglieder des Quandt-Vereins. Aus Anlass des 160. Todestages des berühmten Einwohners des Ortes wurde am Sonntag eine Gedächtnistafel auf einem Gedenkstein neben einer bereits im Herbst gepflanzten Quandt-Linde enthüllt.

Es ist die erste Aktion im Rahmen des Erinnerungs- und Jubiläumsjahres. Denn in Dittersbach haben bekannte Dresdner Baumeister und Maler ihre Spuren hinterlassen. Durch Zufall häufen sich 2019 die runden Lebensdaten im Freundeskreis von Johann Gottlob von Quandt. Für den Quandt-Verein Anlass genug, in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Jochen Frank, der Vorsitzende des Vereins nutzte die Gelegenheit, auch auf vergangene Aktivitäten hinzuweisen, angefangen von der Rettung des Belvederes Schöne Höhe bis hin zur Urbarmachung des Lieblingstales. „Sicherlich gibt es auch Menschen, die das nicht gut heißen und vielleicht deshalb die Tafel zerstört haben“, sagt er.

Doch nicht zuletzt ist gerade das Lieblingstal zu einem touristischen Anziehungspunkt geworden. Und damit sich die Schönheiten und die reiche Geschichte des Ortes weiter herumsprechen, gibt es vonseiten des Tourismusverbandes auch Anstrengungen, einen Brückenschlag zwischen Graupa, Dresden und Dittersbach zu schaffen. Denn schließlich war von Quandt auch der Gründer des ersten Dresdner Kunstvereins und förderte zeitgenössische Künstler aktiv. Der Quandt-Verein in Dittersbach folgt seinen Spuren.

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