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Eiswein nur aus Saale-Unstrut

Ein Weingut in Sachsen-Anhalt hat bereits im November die rare Chance genutzt.

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In Sachsen dürften nach SZ-Informationen keine Trauben für die Spezialität mehr hängen.
In Sachsen dürften nach SZ-Informationen keine Trauben für die Spezialität mehr hängen. © Symbolbild/dpa

Höhnstedt. Zu nachtschlafender Zeit, um vier Uhr, hat das Weingut Born in Saale-Unstrut am 28. November den ersten und womöglich einzigen 2018er Eiswein aus Mitteldeutschland gelesen. 

In Sachsen dürften nach SZ-Informationen keine Trauben für die Spezialität mehr hängen. Der Gewürztraminer, der nach Angaben des Deutschen Weininstituts bei minus sieben Grad Celsius geerntet wurde, kommt nicht in den Verkauf – sondern als sogenannte Dosage in einen Schaumwein der gleichen Rebsorte, der nach Art „Pétillant Naturel“ hergestellt wird. 

„Dieser gärt bereits in der Flasche“, erklärt Winzer Jochen Born aus Höhnstedt. Das Besondere am Pétillant Naturel ist, dass er nicht durch eine zweite Vergärung von Wein entsteht, sondern als gärender Most samt Kohlensäure in die Flasche kommt. Er gelangt in der Regel naturbelassen und ohne Entfernung der Hefe in den Verkauf und wird nicht degorgiert. In diesem Fall wird der Schaumwein nach neun Monaten Flaschengärung jedoch degorgiert, dass heißt, im Kältebad vom Hefedepot im Flaschenhals befreit. Der nun gelesene Eiswein dient als Dosage beziehungsweise Auffüller. (SZ)

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