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Elaskon investiert in Firmen-Fitness

Mit eigenem Sportstudio hilft der Schmierstoffhersteller seinen Mitarbeitern, Körper und Seele geschmeidig zu halten.

Von Nadja Laske
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Tobias Schwald (vorn) lässt sich von seinem Bruder, Michael Muthreich, ein intensives Trainingsprogramm auf den Leib schneidern.
Tobias Schwald (vorn) lässt sich von seinem Bruder, Michael Muthreich, ein intensives Trainingsprogramm auf den Leib schneidern. © Sven Ellger

Wer das hört, muss sich Michael Muthreich anvertrauen – mit allen Muskeln, Sehnen und womöglich überflüssigen Pfunden. Der 27-Jährige hat es vorgemacht und sagenhafte 16 Kilogramm abgenommen. „Ich war zwar immer sportlich und hatte viel Muskelmasse, aber eben auch zu viel Fett“, erzählt er. Vier Jahre in Amerika waren für ihn einerseits eine sportlich aktive Zeit, andererseits belastet von ungesundem Essen.

Mit seinem Übergewicht machte der Sohn des Inhabers der Dresdner Firma Elaskon Schluss und sein Hobby zum Beruf. Der Golf-Profi ließ sich zwei Jahre lang zum Fitnesstrainer und Personaltrainer ausbilden und hat nun sein eigenes Sportstudio eingerichtet. Das Besondere daran: Die meisten Kursteilnehmer haben einen extrem kurzen Weg zur regelmäßigen Trainingseinheit. 

„Wir bieten unseren Mitarbeitern zweimal pro Woche 30-minütige Kurse an“, sagt sein Bruder, Firmenjuniorchef Tobias Schwald. Auf dem Programm stehen „Stretch & Yoga“ und „Rückenfit“. Damit die insgesamt 93 Elaskon-Kollegen lange fit und gesund bleiben, schenkt ihnen die Firma das Sportprogramm. Sie müssen das vorbeugende Schwitzen, Dehnen und Entspannen nicht etwa mit einer Teilnehmergebühr bezahlen und bekommen von den Chefs pro Kurs 15 Minuten Arbeitszeit geschenkt.

Haltung ist alles. Auch beim Fitness-Training.
Haltung ist alles. Auch beim Fitness-Training. © Sven Ellger

Der Start in die Selbstständigkeit ist für Michael Muthreich ein spannender Schritt. Rund 250 Quadratmeter groß sind die beiden Sporthallen auf dem Firmengelände an der Lohrmannstraße. Dort, wo früher ein Gartenmarkt Pflanzen verkaufte, sollen nun Muskeln wachsen. Dass das ganz schön viel Platz ist, weiß er schon allein deshalb, weil er die Bodenplatten selbst verlegt und auch sonst reichlich Hand angelegt hat. Langhanteln, Gummibänder, dicke Taue, Gurte und kaum eine Fitnessmaschine sind dort nun zu finden. Michael Muthreich setzt auf natürliches Training, das mit dem eigenen Körpergewicht und Gleichgewicht arbeitet. „Von mir aus brauchen wir gar nicht in der Halle zu bleiben“, beruhigt er Sportfreunde, die Fitnessstudio-Atmosphäre eher abschreckt und die Bewegung in der frischen Luft bevorzugen. 

Mitarbeiter des Familienunternehmens, aber auch andere Bewegungswillige können Michael als ganz persönlichen Coach buchen und ihre Trainingseinheit im Freien verbringen. Zu seinem neuen Studio gehört zudem eine Indoor-Golfanlage. „Dort trainiere ich zum Beispiel den Winter über die Jugendgruppe vom Golfclub Ullersdorf“, erzählt er. Jeder, der zur neuen Golfsaison mit verbesserten Abschlägen glänzen will, hat bei Muthreich Gelegenheit, sich zu perfektionieren.

Sein Bruder, Tobias Schwald, ist zwar begeisterter Tennisspieler, liebt auch Golf und geht joggen. Für das Unternehmen jedoch reist er ständig durch die Welt und bedauert, unterwegs zu wenig Zeit und Gelegenheit für Sport zu haben. „Da liebe ich, wenn ich wieder in Dresden bin, die kurzen Wege“, sagt er und lässt sich von seinem jüngeren Bruder gern ein intensives Training verpassen – maßgeschneidert.

Elaskon-Geschäftsführer Karl Schwald könne sich noch nicht durchringen, im neuen Firmenstudio zu trainieren, verraten seine Söhne. Er sei passionierter Golfspieler und auch sonst sehr aktiv. An Bewegung mangele es ihm nicht. Doch vielleicht lässt sich der 61-Jährige ja noch anstecken.