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Erster Tag für die neuen Pietsch-Azubis

Die Ausbildung in der Firma Pietsch hat begonnen. Die neuen Auszubildenden sind bereit. Doch es gibt noch einen Platz.

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© Andreas Weihs

Von Nadine Franke

Ostrau. Die 16- und 17-Jährigen Jugendlichen Lucas Gasch, Tim Weißhuhn, Jessica Ziemba und Toni Fischer haben die Schule hinter sich gelassen und stellen sich seit Montag der neuen Herausforderung: Berufsausbildung bei der Haustechnik-Firma Pietsch in Ostrau. Manuel Lanvermann hingegen ist älter als die anderen. Es ist seine zweite Ausbildung, für die er extra von Nordrhein-Westfahlen nach Leipzig gezogen ist. „Pietsch ist nicht nur regional bekannt und durch die Sanitärfirma meines Vaters kenne ich Pietsch eigentlich schon von klein auf“, sagt der 19-Jährige. Er nutzt die Ausbildung für eine Neuorientierung. „Ich habe bereits eine Tischlerlehre gemacht“, sagt er. Doch schon während der Ausbildung bekam er Probleme mit dem Rücken. Da wollte er nicht erst warten, bis er 40 ist, bevor er eine Umschulung macht.

Jessica Ziemba und Toni Fischer haben am Einführungstag schon einmal im Büro Probe gesessen. Bald erlernen sie hier die Buchhaltung.
Jessica Ziemba und Toni Fischer haben am Einführungstag schon einmal im Büro Probe gesessen. Bald erlernen sie hier die Buchhaltung. © Andreas Weihs

Obwohl die Ausbildungen eigentlich am 1. August beginnen, war erst am Montag für die Jugendlichen der erste Tag in dem Betrieb, in dem die fünf Jugendlichen in den nächsten drei Jahren ihren Beruf an verschiedenen Standorten erlernen. Jessica Ziemba wird zur Kauffrau für GGroß- und Außenhandel ausgebildet. Vier ihrer männlichen Kollegen werden zum Kaufmann geschult. Nur Lucas Gasch hat sich gegen den reinen Bürojob entschieden. Er wird lieber Fachkraft für Lagerlogistik. „Ich komme aus Ostrau und Pietsch ist ein bekanntes Unternehmen. Das haben mir auch meine Eltern empfohlen“, sagt der 16-Jährige. Alle fünf Auszubildenden standen vor der Wahl, welchen Beruf sie erlernen möchten. Alle haben sie im Bekanntenkreis Empfehlung für eine Ausbildung bei der Haustechnik-Firma gehört.

Doch es ist nicht der einzige Weg, um auf eine Ausbildungsstelle aufmerksam zu werden. Am besten können sich junge Menschen vor Ort selbst überzeugen, ob ein Beruf die richtige Wahl für sie ist. Dafür bietet die Firma Pietsch regelmäßig Schülerpraktikas an. „Mittlerweile schließen wir kaum noch einen Lehrvertrag ohne ein Schnupperpraktikum ab“, erklärt Dagmar Pollmer, Verantwortliche für die Ausbildung in Sachsen und Regionalleiterin für die Badambiete-Ausstellungen. „In lockerer Atmosphäre erhalten unsere Schnupperkandidaten einen Eindruck von etwa vier Tätigkeitsbereichen.“

Das dauert mindestens zwei Tage. Meist bewerben sich diese Schüler dann auch um eine Ausbildung. So wie im Fall von Jessica Ziemba. „Ich habe schon zwei Praktika hier gemacht, bevor ich mich entschied“, sagt sie. So weiß die 16-Jährige, was sie in der Ausbildung erwartet. Das ist auch wichtig für Dagma Pollmer. „Die Jugendlichen sollten viel mehr Praktika machen, umso besser wissen sie, welcher Beruf zu ihnen passt.“ Dabei nehme sie auch die Eltern in die Pflicht, ihren Kinder in den Ferien zu einem Praktikum zu raten. „Es erleichtert die Berufswahl“, sagt Pollmer. Seit in der Firma Pietsch vermehrt auf Praktika gesetzt wird, haben sie kaum noch Ausbildungsabbrecher. Insgesamt lernen nun 13 junge Menschen einen Beruf in der Firma. Mit dieser positiven Bilanz kann Pollmer nun ihre fünf neuen Auszubildenden auf ihre ersten Wochen der Lehre vorbereiten. Nach den ersten zwei Tagen zur Einführung starten sie bereits in ihren Fachbereichen. „Das wird anstrengend für sie. Die Umstellung von Schule zum Berufsleben ist eine Herausforderung“, sagt Pollmer.

Jemand könnte sich ihr auch noch in diesem Jahr stellen. Für den Standort Dresden sucht die Firma Pietsch noch dringend einen neuen Auszubildenden für die Stelle als Kaufman oder Kauffrau. „Wir wollen die Stelle schnell besetzen“, sagt Pollmer. Für neue Bewerbungen sind sie noch offen.