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Schiff mit Migranten vor Zypern abgewiesen

Als ein Schiff mit Migranten in Zypern anlegen will, wird ihm das von Sicherheitskräften verweigert. Das Boot wurde zurück aufs Mittelmeer begleitet.

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Fast täglich kommen in Booten aus der Türkei und dem Nahen Osten Migranten auf Zypern und damit auch in der EU an.
Fast täglich kommen in Booten aus der Türkei und dem Nahen Osten Migranten auf Zypern und damit auch in der EU an. © Emilio Morenatti/AP/dpa (Symbolbild)

Athen/Nikosia. Die zyprischen Sicherheitskräfte haben einem Schiff mit rund 25 Migranten an Bord das Anlegen in Zypern verweigert. Das Boot sei aus der Türkei gestartet, berichtete das Staatsradio (RIK) am Freitag unter Berufung auf die Küstenwache. Die zyprische Küstenwache stoppte das Schiff in der Nacht zum Freitag vor der Küste des Nordwestens der Insel. Die Beamten versorgten RIK zufolge die Menschen an Bord mit Trinkwasser und Treibstoff und begleiteten das Boot außerhalb der Hoheitsgewässer Zyperns. Die Migranten stammen nach eigenen Angaben aus Syrien.

Außerdem griff die Polizei am Freitagmorgen im Westen der Inselhauptstadt Nikosia 19 Migranten auf, die aus dem türkisch besetzten Norden der Insel durch die Pufferzone zum Süden der Insel gekommen waren. Sie sollen in einem Camp untergebracht werden, berichtete das Staatsradio. Auch diese Menschen waren nach eigenen Angaben aus der Türkei nach Zypern gekommen und stammen aus Syrien.

Fast täglich kommen in Booten aus der Türkei und dem Nahen Osten Migranten auf Zypern und damit auch in der EU an. Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades hat sich wiederholt besorgt über die Lage auf der Mittelmeerinsel geäußert und Hilfe bei der EU beantragt. Mehr als 3,5 Prozent der Bevölkerung seien Flüchtlinge, sagt er. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Migranten, die nach Zypern kamen, dramatisch gestiegen. 2019 wurden nach Polizeiangaben knapp 10.000 Migranten auf der Touristeninsel aufgegriffen. 2016 waren es 2.936, 2017 schon 4.582 und 2018 stieg die Zahl auf 7.761. Angaben für 2020 liegen noch nicht vor. (dpa)