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Tankstellen-Überfall in Dresden: Polizei sucht nach zwei Männern

Es ist wieder passiert: Zwei bewaffnete Täter überfielen auf der Leipziger Straße eine Shell-Station und flüchteten.

Von Juliane Richter
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Mit den Fahndungsfotos sucht die Polizei nach den beiden Tankstellen-Räubern.
Mit den Fahndungsfotos sucht die Polizei nach den beiden Tankstellen-Räubern. © Polizei Dresden

Schon wenige Schritte hinter der Eingangstür hebt der erste Vermummte die linke Hand und zielt mit einer Pistole in Richtung Kasse. Mit etwas Abstand betritt ein zweiter Mann die Shell-Tankstelle an der Leipziger Straße und hält einen Schlagstock in der Rechten bereit. Die beiden Männer, die auf Anfang bis Mitte 20 geschätzt werden, haben am Donnerstagabend gegen 20.15 Uhr die Tankstelle unweit des Ballhauses Watzke überfallen.

Die Polizei hat noch am Freitag die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet und zur Fahndung veröffentlicht. Beide Männer tragen blaue Jeans, schwarze Jacken mit aufgesetzten Kapuzen, hell- oder dunkelgraue Turnschuhe und Basecaps. Die Gesichter sind zusätzlich mit schwarzen Tüchern verhüllt, sodass nur die Augenpartie sichtbar ist. Der Mann mit der Pistole trägt einen schwarzen Rucksack.

Die Tankstelle auf der Leipziger Straße.
Die Tankstelle auf der Leipziger Straße. © Tino Plunert

Laut Polizei erbeuten sie einen niedrigen dreistelligen Betrag. Die 41-jährige Kassiererin, die sie bedrohen, bleibt unverletzt. Nach der Tat fliehen die beiden schlanken Männer zu Fuß in Richtung Radebeul. Dort sind sie laut Klax-Nachtclubbesitzer Wolle Förster zuvor auch hergekommen. Eine Mitarbeiterin wollte auf den Klax-Parkplatz einbiegen und ließ die beiden noch vorbeilaufen. „Sie kamen ihr schon irgendwie suspekt vor, diese dürren Männchen. Das hat meine Mitarbeiterin auch bei der Polizei zu Protokoll gegeben“, sagt Förster. Die sofort eingeleitete Fahndung mit zehn Streifenwagen und einem Spürhund bleibt erfolglos.

Am Tag nach dem Überfall geht der Betrieb an der Shell-Tankstelle weiter. Es ist ruhig auf dem Gelände, nur wenige Kunden kommen vorbei. Die beiden Mitarbeiter, die an diesem Vormittag Dienst haben, lassen sich nichts anmerken. Die Fragen nach dem Überfall weisen sie mit einem dann doch etwas schiefen Lächeln zurück. Die zuständige Shell-Pressestelle gibt wegen der Ermittlungen keine Auskunft.

Inwieweit die letzte Serie von Tankstellenüberfällen als Vorbild für die gestrige Tat gilt, will die Polizei derzeit nicht bewerten. Ebenso wenig, ob es sich um den Beginn einer neuen Serie handeln könnte.  Erst im Januar kam es in Dresden zu mehreren bewaffneten Überfällen auf Tankstellen. Dabei hatte eine 18-jährige Tatverdächtige die Angestellten ebenfalls mit einer Pistole bedroht. Eine 18-jährige Frau und ihr mutmaßlicher Komplize  wurde schließlich festgenommen. Das Pärchen hatte das Geld laut Polizei für Drogen benötigt. Ob die Polizei die Dresdner Tankstellen nach dem neuesten Fall wieder stärker im Blick hat, steht laut Sprecher Stefan Grohme noch nicht fest.

Im aktuellen Fall sucht die Polizei nach Zeugen, die Angaben zur Identität der Täter und ihrem Aufenthaltsort machen können. Hinweise nimmt sie telefonisch entgegen unter der Rufnummer 0351 / 483 22 33.

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