Falschfahrer-Unfall mit drei Toten auf A38: Ermittlungen gegen Polizisten
Querfurt/Halle. Nach dem tödlichen Falschfahrer-Unfall auf der A38 im Süden von Sachsen-Anhalt laufen jetzt Ermittlungen gegen zwei Polizisten. Es bestehe der Anfangsverdacht der Straßenverkehrsgefährdung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle dem MDR mitteilte. Die Polizisten seien gegen die Fahrtrichtung auf die Autobahn aufgefahren, wie aus einer Videoaufzeichnung eines Polizeihubschraubers hervorgehe.
Mitte Dezember war ein 57-Jähriger vor einer Polizeikontrolle geflohen. Zunächst war er nach Angaben der Polizei über die A14 in Richtung Halle, dann durch den westlichen Saalekreis bis zur Autobahnanschlussstelle Rothenschirmbach gefahren. Dort war er entgegen der Fahrtrichtung auf die A38 in Richtung Göttingen aufgefahren und mit einem anderen Auto zusammengestoßen. Die Polizisten hatten den 57-Jährigen verfolgt.
Opfer waren Beschäftigte einer Firma in Grimma
Der Unfallverursacher sowie zwei Frauen, die in dem entgegenkommenden Fahrzeug saßen, starben. Ein 38-Jähriger wurde schwer verletzt. Bei den Opfern handelte es sich um Beschäftigte eines Fenster- und Türenproduzenten aus Grimma.
Die Polizei hatte den Mann zuvor im Bereich Staßfurt kontrollieren wollen. Der 57-Jährige entzog sich der Kontrolle. Es handelte sich nach MDR-Informationen um einen Intensivstraftäter, der bereits mehrere Jahre in Haft gesessen hatte.