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Wenn ein Geschwisterchen kommt

Für die bald großen Brüder oder Schwestern wird das eine große Umstellung. Wie können sich Familien darauf vorbereiten?

Von Iris Weiße
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Ein Küsschen für das Geschwisterchen: So wünschen es sich Eltern, wenn die Familie größer wird. Doch auch das große Kind hat Bedürfnisse und muss sich an die neue Situation erst gewöhnen.
Ein Küsschen für das Geschwisterchen: So wünschen es sich Eltern, wenn die Familie größer wird. Doch auch das große Kind hat Bedürfnisse und muss sich an die neue Situation erst gewöhnen. © Foto: Adobe Stock

Bald bekommst du ein Geschwisterchen! Bald bist du eine große Schwester beziehungsweise ein großer Bruder – solche Sätze hören Kinder oft, wenn die Familie weiteren Nachwuchs erwartet. Was aber bedeutet das wirklich? Mit ein paar Tipps können Eltern versuchen, ihre großen Kinder liebevoll darauf einzustimmen und Eifersucht vorzubeugen.

Warum das Baby so viel schläft

Schon mal einen Löffel Schokocreme abgeschleckt, ohne ihn mit den Händen festzuhalten? Tja, wer dieses Experiment hinter sich hat, weiß ungefähr, wie sehr sich Babys anstrengen müssen, um Milch aus Mamas Brust oder dem Fläschchen zu saugen. Das können auch die Großen wunderbar nachmachen und verstehen dann, warum die kleinen Babys nach dem Trinken meist ganz müde und geschafft sind und so viel schlafen. Und warum weint ein Baby so oft? Auch das kann man den Großen erklären: Weil es noch nicht sagen kann, wenn es müde ist, Hunger hat oder einfach ein bisschen Nähe braucht.

Geschichten vom älteren Kind

Dennoch sollte auch nicht zu viel „Wind“ um den Neuankömmling gemacht werden. Lieber die exklusive Zeit mit dem großen Kind noch ganz bewusst genießen, zum Beispiel, indem man die Erinnerung an die Zeit des großen Kinds im Bauch und als Baby miteinander Revue passieren lässt: Fotos und Videos gemeinsam anschauen und lustige Geschichten vom großen Kind als Baby erzählen. Wie war das damals? Der ständige Schluckauf? Das erste Lächeln? Die Vorliebe für Bananen, die sich später komplett in das Gegenteil wandelte? Badete es gern, oder war es eher wasserscheu? Hatte es viele Haare oder keine, wann kam das erste Zähnchen, wann hat es besonders viel geweint und warum?

Exklusive Zeit verbringen

Wenn das Baby dann da ist, sollten die Eltern versuchen, auch auf das große Kind einzugehen und mit ihm ab und zu exklusive Zeit zu verbringen. Dass die Vorfreude und Begeisterung für den Neuankömmling in Wut, Eifersucht oder auch Gleichgültigkeit umschlagen kann, ist normal. Eltern sollten dann verständnisvoll reagieren, statt Druck auszuüben mit Sätzen wie: „Du musst aber lieb zu deinem Geschwisterchen sein.“ Besser sollte man fragen, warum es auf sein Geschwisterchen wütend ist und versuchen, darauf einzugehen. Wichtig ist, nie zu vergessen, dass auch das große Kind noch „klein“ ist. Es wird überrascht sein, wie viel Zuwendung das kleine Baby bekommt. Vielleicht will es sich mit ebensolchem Verhalten wieder mehr Aufmerksamkeit ergattern. So kann es vorkommen, dass die Großen wieder aus der Flasche trinken möchten. Auch darauf sollte man mit Verständnis reagieren und nicht enttäuscht sein.