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Feuersalamander fühlt sich wohl

In Sachsen wurden über 250 Fundstellen gemeldet. Im Raum Tharandt haben die Tiere Seltenheitswert.

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© dpa

Von Gunnar Klehm und Mandy Schaks

Tharandt Der öffentliche Aufruf „Wer entdeckt den Feuersalamander?“ war ein voller Erfolg. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mitteilte, sind mehr als 250 Fundmeldungen eingegangen. Das ist eine überwältigende Resonanz, erklärt Landesamtspräsident Norbert Eichkorn. Dadurch habe sich der Wissensstand über die aktuelle Verbreitung des Feuersalamanders in Sachsen verdreifacht. Dafür sei er denen, die sich an dem Aufruf beteiligten, sehr dankbar.

Im oberen Osterzgebirge ist demnach der Feuersalamander nach wie vor eine Rarität. Die im Referat Artenschutz des Landesamtes eingegangenen Meldungen konzentrierten sich in unserer Region auf den nordöstlichen Bereich, informiert Behördensprecherin Karin Bernhardt. Der Schwerpunkt, wo Feuersalamander gesichtet und gemeldet wurden, liegt bei Tharandt. Der Feuersalamander kommt hier in den Hangwäldern der Wilden Weißeritz vor. Woran das liegt, erklärt Frau Bernhardt: „Fischfreie Quellbäche bieten ideale Laichgewässer für den markanten Lurch. Darüber hinaus sind die umgebenden Laubwälder ein geeigneter Landlebensraum. Zum Überwintern finden die Tiere Bergwerkstollen und Klüfte im steinigen Untergrund.

Nachgewiesen wurde der Feuersalamander auch in der Sächsischen Schweiz. Diese Region ist sogar eines der größten Verbreitungsgebiete des Feuersalamanders in Sachsen. Das kam aber nicht überraschend, viele Altnachweise wurden bestätigt.

Günstige Lebensbedingungen finden die markant gezeichneten Tiere im Freistaat auch am Floßgraben bei Aue. Hier wurden an einem Tag über 60 Salamander beobachtet. Das sei die höchste Anzahl beobachteter Tiere an einem Tag während der gesamten Meldeaktion überhaupt. Im Vergleich dazu muss wegen fehlender Meldungen im Landkreis Mittelsachsen und im Leipziger Land mit einem dramatischen Rückgang gerechnet werden.

Da man nur schützen kann, was man kennt, sind weitere Fundmeldungen, vor allem auch Larvenfunde von großer Bedeutung für den Erhalt der Art und die Einschätzung der Populationen, heißt es vom Umweltministerium. In der Roten Liste Sachsens wird der Feuersalamander als „stark gefährdet“ (Kategorie 2) geführt.

Verbreitungskarte und Meldebogen sind abrufbar unter: