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Forum fokussiert nun die Wirtschaft

Die ehrenamtlichen Zukunftsplaner haben sich für 2019 ein neues Ziel gesetzt: Sie wollen schauen, was für Ansiedlungen getan werden kann.

Von Heike Heisig
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Karl und Claudia Kirchhof haben im Mai mit etwa einem Dutzend Roßweinern beim Arbeitseinsatz angepackt, zu dem das Zukunftsforum aufgerufen hatte. Ähnliches zur Verschönerung der Stadt soll es 2019 wieder geben – aber nicht nur.
Karl und Claudia Kirchhof haben im Mai mit etwa einem Dutzend Roßweinern beim Arbeitseinsatz angepackt, zu dem das Zukunftsforum aufgerufen hatte. Ähnliches zur Verschönerung der Stadt soll es 2019 wieder geben – aber nicht nur. © Archiv: Dietmar Thomas

Roßwein. Anfang Februar treffen sich zum ersten Mal in diesem Jahr die ehrenamtlichen Zukunftsplaner von Roßwein. Das Forum gibt es seit mehreren Jahren. Der Kreis gründete sich aus dem Anliegen heraus, die Innenstadt Roßweins attraktiver zu machen. Daran hat sich wenig geändert. Das Ziel besteht nach wie vor – oder vielleicht sogar noch ausgeprägter als damals. 

Allerdings ist inzwischen mit dem ausgebauten Innenstadtring die erhoffte Voraussetzung dafür geschaffen, dass Hauseigentümer ihre Gebäude sanieren und damit leerstehende Läden wiederbelebt werden. Denn: Von einem netten Zentrum Roßweins, in dem es Spaß macht, zu bummeln und einzukaufen, kann die meiste Zeit nicht die Rede sein. Darin sind sich die Mitglieder des Forums einig. 

Lediglich zur langen Einkaufsnacht im November und anderen Aktionstagen sind viele Leute in der Stadt und den Läden. Die Auswahl ist übersichtlich. Inzwischen stehen mehr Schaufenster leer, als dass Ware präsentiert wird.

Das ist in Roßwein nicht anders als in mancher Nachbarstadt. Doch Waldheim und Nossen zeigen, dass es auch anders geht. Deshalb haben sich die Ehrenamtlichen in ihrer letzten, nichtöffentlichen Sitzung 2018 darauf verständigt, die Wirtschaftsförderung im neuen Jahr in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken. Das sagte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) im Nachgang. 

In diesem Zusammenhang regte Katrin Stenker, die an der Nossener Straße inzwischen einen Hundepflegesalon betreibt, an, sich einmal die Initiativen aus Meißen und Freiberg anzuschauen und vielleicht Ähnliches ins Leben zu rufen. In der Kreisstadt Mittelsachsens gibt es zum Beispiel den Gründerwettbewerb „Lebendige Innenstadt“. Diesen hat das Citymanagement der Bergstadt initiiert. Ziel ist es, Freiberg als Einkaufsstandort attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten. 

Für den Gewinner gibt es einen finanziellen Zuschuss zu seiner Gewerbemiete. Dadurch soll es ihm leichter fallen, seine Pläne, in Freiberg ein Geschäft oder Büro in der Innenstadt zu eröffnen, umzusetzen. Eine Belebung der Innenstadt stünde auch Roßwein gut zu Gesicht. Darin sind sich die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt einig.

Auf Initiative von Friedrich Brixi, einem ehemaligen Unternehmer, hat es auch in der Vergangenheit schon Wirtschaftsinitiativen gegeben. Seine Idee war und ist, jungen Leuten in der Phase nach dem Studium in Roßwein günstige Möglichkeiten zu bieten, weiter zu forschen oder Ideen der Selbstständigkeit umzusetzen. Diese sogenannten Start-up-Hilfen haben Brixi und Bürgermeister Lindner den Unis in der Region angeboten und vorgestellt. Zu konkreten Umsetzungen ist es aber bislang nicht gekommen.

Unabhängig dieser Bemühungen in Sachen Innenstadtbelebung und Wirtschaftsförderung will das Forum an einem lebenswerten Roßwein dranbleiben. Schon mehrfach hat es Einsätze gegeben, bei denen zum Beispiel der Hartenberg aufgeräumt wurde, vorigen Mai folge ein Subbotnik an verschiedenen Stellen in der Innenstadt. Im Herbst brachten Helfer hunderte Krokuszwiebeln in die Erde. Die Blüten sollten in diesem Jahr das erste mal ein Lächeln in die Gesichter der Roßweiner zaubern. Ähnliche Aktionen wird es in den nächsten Monaten wieder geben, so der Rathauschef.