Es ist mehrheitlich beschlossen: Geht es nach dem Willen des Gemeinderates, soll Kreischa bald einen neuen Bestattungsort bekommen. Anfängliche Bedenken, dass Wanderer und Freizeitsportler im Naherholungsgebiet am Wilisch die Totenruhe stören könnten, wurden ausgeräumt. Dafür verschafften sich die Ratsmitglieder gemeinsam mit Vertretern des Technischen Ausschusses und dem Waldbesitzer Johannes von Hertell einen Überblick. Sie schauten sich am 2. März den Ort persönlich an. Fazit: Alles bleibt, wie es ist und wird dennoch ein wenig anders.

Laut aktuellem Beschluss wird der "Waldfriedhof am Wilisch" jetzt "Bestattungswald der Gemeinde Kreischa am Wilisch" heißen. Außerdem misst das Areal nun etwas mehr als 11 Hektar. Damit ist es ein wenig kleiner als die ursprünglich gedachten 15 Hektar, die etwa 20 Fußballfelder ausgemacht hätten.

Der geplante Bestattungswald soll im Waldgebiet Wilisch nahe der ehemaligen Baude errichtet und vom Waldeigentümer 99 Jahre bewirtschaftet werden. Er ist es auch, der die Nutzungsentgelte festlegt. Träger soll die Gemeinde Kreischa sein. Sie übernimmt damit nach geltendem sächsischen Bestattungsrecht die Verantwortung.

Doch bevor der Gemeinderat Kreischa mit dem Waldbesitzer Johannes von Hertell den Betrieb der Bestattungsanlage vereinbart, könnte noch etwa ein Jahr vergehen. Denn für das Unternehmen "Bestattungswald der Gemeinde Kreischa am Wilisch" müssen noch einige Gutachten erstellt und die Zustimmung des Landratsamtes eingeholt werden. Erst dann wird der Landkreis SOE seine erste derartige Bestattungsanlage erhalten.