Leere Stühle stehen an leeren Tischen. In den frisch gemalerten und neu eingerichteten Räumen herrscht ungewöhnliche Stille. Kaum ein Kinderlachen ist zu hören, kein Singen, kein Streiten. Nur eine Handvoll Kinder ist in der Notbetreuung. Doch der Lockdown hat die Stadt Freital nicht daran gehindert, 40 neue Kita-Plätze in der Alten Schule Kleinnaundorf einzurichten. Betreiber ist der Verein Lebensbaum, der in Freital-Döhlen mit dem "Storchennest" und in Kleinnaundorf mit den "Wurzelzwergen" bereits zwei Kindertagesstätten betreibt.
Jetzt kommt die Kita "Alte Schule" in der Steigerstraße 14 dazu. Sie wird als Interimseinrichtung geführt. Im Sommer 2022 soll sie in einen Neubau nach Döhlen umziehen, in die direkte Nachbarschaft vom "Storchennest". So ist der momentane Plan, vorausgesetzt der Bau verzögert sich nicht.

„Mit der Einrichtung können wir kurzfristig die Platzkapazitäten erhöhen und die Engpass-Situation aufgrund der hohen Nachfrage etwas entspannen“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos). Die Unterbringung in dem Gebäude, in dem sich bereits früher eine Kita befand und die zuletzt als Ausweichquartier für das Gymnasium Wilsdruff diente, ist als Übergangslösung angelegt.
Auf den Neubau konnte man nicht warten. Zudem können die Mitarbeiterinnen bereits jetzt beginnen, eine Gruppen- und Personalstruktur aufzubauen. Der Start im Neubau an der Kita "Storchenbrunnen" wird dann etwas einfacher. Das Gebäude in Döhlen wird in den kommenden Monaten von der Stadt errichtet.
Stadt verwendet Treppe von der Oberschule Hainsberg wieder
Für die Einrichtung der Kindertagesstätte in der Alten Schule in Kleinnaundorf hat die Stadt Freital umfangreiche Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen im und am Gebäude vorgenommen. So musste eine Stahl-Fluchttreppe angebaut werden. Dafür nutzte die Stadt eine vorhandene Treppe, die bei der Sanierung der Geschwister-Scholl-Oberschule in Hainsberg abgebaut worden war.
Außerdem wurden die Gruppenzimmer mit Akustikplatten ausgestattet, alle vom Kindergarten genutzten Räume im Keller-, Erd- und 1. Obergeschoss gemalert und die Sanitäreinrichtungen erneuert. Die Kosten belaufen sich auf rund 147.000 Euro.

Hinzu kommt – unabhängig vom Umbau für die Kita – die Trockenlegung des Gebäudes. Das schlägt im Rahmen der laufenden Instandhaltung mit rund 90.000 Euro zu Buche. Alle Kosten trägt die Stadt Freital. Fördergelder gab es dafür nicht.
Direkt an der Alten Schule steht für die Kinder ein Außengelände mit Spielplatz zur Verfügung. Dieser war schon für die frühere Nutzung angelegt worden. Der Spielplatz bleibt, wie auch schon bisher, in Nebenzeiten und an Wochenenden für alle Kinder aus der Umgebung geöffnet.
Die Alte Schule selbst wird in den oberen Etagen schon jetzt neben dem Kindergarten unter anderem zum Heimatmuseum ausgebaut. Der Kleinnaundorfer Heimatverein hat einen Mietvertrag für das Gebäude bekommen und macht schon jetzt Pläne für die Nutzung, wenn der Kindergarten im Herbst 2022 ausgezogen sein wird.
In Freital gibt es 49 Kinderbetreuungsangebote in öffentlicher und freier Trägerschaft mit insgesamt rund 3.400 Plätzen. Weitere Informationen unter: www.freital.de/kinderbetreuung
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