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Bei der CDU grüßt die Vergangenheit

Die Internetseite der Freitaler Union zeigt Peter Pfitzenreiter als Vorsitzenden. Doch der ist längst ausgetreten.

Von Tilman Günther
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Nanu? Die Internetseite der CDU Freital zeigt immer noch Peter Pfitzenreiter als Vorsitzenden. Der ist aber seit 22. Juni 2020 kein Mitglied mehr. Screenshot vom 1.2.2021
Nanu? Die Internetseite der CDU Freital zeigt immer noch Peter Pfitzenreiter als Vorsitzenden. Der ist aber seit 22. Juni 2020 kein Mitglied mehr. Screenshot vom 1.2.2021 © SZ

Das Internet vergisst nichts. Was einmal online steht, lässt sich nicht ungeschehen machen. Denn meistens hat irgendjemand die Seite schon kopiert, bevor man sie wieder löschen kann. Wer öfter mit der Materie zu tun hat, weiß das. So wie der aktuelle Vorsitzende der Freitaler Union, Christian Fischer. Als Pressesprecher der CDU-Landtagsfraktion ist Fischer mit den Gesetzen der Öffentlichkeitsarbeit bestens vertraut. Ein Profi durch und durch.

Und doch ist der Internetauftritt der CDU Freital seit dem Austritt seines Vorgängers Peter Pfitzenreiter gewissermaßen eingefroren. Am 22. Juni 2020 hatte er – im Kielwasser von Oberbürgermeister Uwe Rumberg und gemeinsam mit sieben weiteren Mitgliedern – der Freitaler CDU den Rücken gekehrt. Ein Schritt, der für viel Aufsehen sorgte und natürlich dazu führte, dass sich die Union in Freital, der auch der sächsische Innenminister Roland Wöller angehört, neu sortieren musste.

CDU will "immer ansprechbar sein"

Das geschah auch. Am 14. Juli kam der CDU-Ortsverband in Freital zusammen und wählte einen neuen Vorstand. Christian Fischer war der einzige Kandidat auf den Vorsitz und wurde, wenig überraschend, auch mit deutlicher Mehrheit gewählt. Er sprach damals vom Aufbruch. Man wolle ein lebhafter Stadtverband sein und für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar und stets ansprechbar.

Wer das über die Internetseite tun will, dem gelingt das zwar, denn die unter Kontakt angegebene E-Mail-Adresse ist allgemein und nicht an eine Person gebunden. Etwas verwirrt dürfte man aber sein, wem man da nun schreibt und wer möglicherweise antwortet. Medienprofi Christian Fischer sieht das allerdings recht gelassen.

„Das Problem ist uns bekannt und wird auch demnächst behoben“, teilt er dazu mit. „Wir wollen die Internetseite auf den Standard des Landesverbandes umstellen, doch das dauert leider noch etwas.“ Das „stationäre Web“, wie Fischer sagt, habe nicht die oberste Priorität. Wichtiger seien die sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter und Co.

Medien-Profi der Polizei ist im Vorstand

Und in der Tat. Dort ist die CDU aktiver und auch mit den aktuellen Köpfen unterwegs. Kein Wunder, denn im neuen Freitaler Vorstand sitzt mit Pascal Ziehm noch ein Medienprofi. Der 35-Jährige ist Leiter der Stabsstelle Kommunikation der Polizei Sachsen im Landespolizeipräsidium. Dort führt er ein Team, das auch in den sozialen Netzwerken die Arbeit der Polizei sehr intensiv kommuniziert. Er kennt sich damit also bestens aus.

Bei so viel Kompetenz in den eigenen Reihen ist es dann aber doch schwer zu verstehen, warum die Internetseite so hinterherhinkt. Fischer bittet um Geduld und wirbt für Verständnis. Neben den beruflichen Aufgaben sei die Arbeit für die CDU im Stadtverband Freital Ehrenamt. „Wir müssen Schwerpunkte setzen“, sagt der Vorsitzende.

Erstmals digitale Vorstandssitzung

Zudem sei es zunächst wichtig gewesen, sich nach den Austritten intern neu zu strukturieren. „Wir haben uns in den letzten Monaten gut sortiert.“ Und wie für alle zurzeit, ist auch für den CDU-Stadtverband die Corona-Situation eine besonders herausfordernde. „Wir haben erstmals digitale Vorstandssitzungen abgehalten“, sagt Fischer. Auf einer solchen habe man auch einstimmig beschlossen, Corinna Wöller-Franke dem Kreisverband als Bundestagskandidatin für die CDU vorzuschlagen.

Und wirklich bald, so verspricht Christian Fischer, werde der Relaunch der Seite geschafft sein. „Wir arbeiten an einer neuen Seite. Ich hätte es gern auch schneller geschafft, denke aber, dass sie bald an den Start geht.“

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