Weßnitz. Die Weßnitzer haben schon länger darauf gewartet – immer wieder drückten sie sich ihre Nasen platt an der Scheibe, um zu sehen, was sich in ihrer Gaststätte tut.
Nun ist es seit der Seniorenweihnachtsfeier in dieser Woche offiziell: Kristin Pawlack hat das Lokal von Vorgängerin Rosemarie Liebig übernommen. Vieles wird bleiben wie gewohnt, doch manches ist auch schon anders.
Die 37-jährige Inhaberin ist gelernte Hotelfachfrau und stammt aus Hohenleipisch. Ihr Bruder ist Koch, gemeinsam betreiben sie den Landgasthof mit Pension „Zur alten Mühle“ in Gröden. „Auch die Gaststätte Eichhörnchen in Reichenhain bei Liebenwerda wollte ich mal übernehmen“, erzählt Kristin Pawlack.
Dann kam über ihre Schwiegermutter die Offerte in Weßnitz. Hier griff die junge Frau zu. Viele Erfahrungen sammelte sie bis 2016 in der Mückenschänke Großenhain. Vorher und auch jetzt wieder arbeitet sie zudem im Spanischen Hof in Gröditz. Außerdem ist sie morgens im Obst- und Gemüsegroßhandel tätig.
„Daher kommt meine Vorliebe fürs Saisonale, Regionale und Frische“, sagt Kristin Pawlack. In Weßnitz arbeitet sie nun mit Köchin Katja Schkilny zusammen.
Geöffnet ist Donnerstag und Freitag ab 16 Uhr, Samstag und Sonntag schon zu Mittag ab 11 Uhr. „Wir bieten eine bodenständige Küche“, verspricht die neue Chefin. In der neuen Karte, die wie ihre Gestalterin ein bisschen flippig und bunt ist, findet sich neben traditionellen Gerichten zum Beispiel auch geschmorter Wasserbüffel „aus des Landes Nachbarn Zunft“, sprich aus Südbrandenburg. Mit Wirsingkohlragout.
Da läuft auch Zahnarzt Detlef Bieler schon das Wasser im Mund zusammen. Mit Hund kommt er sich erkundigen, wann denn im Gasthaus wieder serviert wird. „Wir sind schon ganz gespannt, ich habe jeden Tag meine Kontrolle gemacht, ob die Gaststätte wieder eröffnet wird“, bekennt der Weßnitzer.
Schon früher waren er und seine Frau hier Stammgäste. Für Freitagabend reserviert er nun – nach der Arbeit und als Start ins Wochenende.
An die Weßnitzer herantasten
Kristin Pawlack hat den Gastraum vor der Neueröffnung komplett renoviert und den Tresen verkleinert. Auch das Mobiliar ist neu. Zu den Weihnachtsfeiertagen ist offen, sagt sie, doch alles sei schon ausgebucht.
Hat sie neue Ideen für die Gaststätte? „Ich muss mich erst mal an die Weßnitzer herantasten“, gibt die sympathische Gastronomin zu. Doch so mancher Einheimische kenne sie schon durch die Mückenschänke.