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Füchse verkürzen Abstand auf Dresden

Gegen die Bayreuth Tigers gelingt den Lausitzer Füchsen über 50 Minuten ein starkes Spiel. Dann wird es trotz eines 5:0-Zwischenstandes nochmal eng.

Von Frank Thümmler
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Hier scheitert Jordan George am Gästetorwart Brett Jaeger. Aber dem Füchse-Stürmer gelang mit einer tollen Einzelleistung ein klasse Tor zum wichtigen 2:0-Zwischenstand.
Hier scheitert Jordan George am Gästetorwart Brett Jaeger. Aber dem Füchse-Stürmer gelang mit einer tollen Einzelleistung ein klasse Tor zum wichtigen 2:0-Zwischenstand. © Thomas Heide

Die Lausitzer Füchse haben den Abstand auf den ersten Pre-Play-off-Platz auf sechs Punkte verkürzt. Am Sonntagabend gelang ein 5:3-Erfolg über den Vorletzten aus Bayreuth, bei dem die Füchse vor allem ihre physische Überlegenheit gegen ersatzgeschwächte Gäste ausspielten. Als das Spiel eigentlich schon entschieden war, zeigten sie sich aber noch einmal von ihrer schwachen Seite.

Die Füchse begannen wieder mit Marvin Cüpper im Tor, wodurch Luke Nogard als vierter Ausländer spielberechtigt war. Im ersten Drittel wirkte das Spiel auf beiden Seiten noch recht zerfahren. Es gelangen kaum flüssige Kombinationen, die ins gegnerische Drittel führten. Andersherum standen beide Teams defensiv relativ sicher, ließen nur wenig zu. Für die Gäste hatte Topscorer Rajala eine gute Chance, schoss aber knapp vorbei (8.). Auf der anderen Seite verzögerte George geschickt und spielte Kuschel frei, der aber verzog (12.). Dann wurde ein hoher Pass von Keussen aus dem eigenen Drittel abgefangen, aber Gästestürmer Bernhardt verfehlte das Tor (15.) Auf der anderen Seite hatten Farmer und Hammond noch gute Chancen.

Das Mitteldrittel gehörte dann ganz klar den Füchsen, die ihre numerische Überlegenheit (vier Reihen gegen drei Reihen) ausspielten und läuferisch deutlich stärker wirkten. Schon nach 20 Sekunden hatte Keussen eine Riesenchance aus Nahdistanz, traf den Puck aber nicht richtig. Das Gästetor wurde unter Beschuss genommen (22:5 Torschüsse), die Bayreuther kamen teilweise kaum aus dem eigenen Drittel und hatten Probleme, ihre Spieler zu wechseln. Der Führungstreffer deutete sich an und fiel, als Pozivil den völlig freien Ross sah, der aus spitzem Winkel viel Zeit hatte und in die kleine Lücke über der Schulter des kleinen Gästetorwarts Jaeger in die kurze Ecke traf (25.). Kurz danach hatte Bayreuth nach einem Konter eine Riesenchance, aber insgesamt blieben die Füchse am Drücker. Das 2:0 war dann eine klasse Einzelleistung von Füchse-Stürmer Jordan George, der eine seiner großen Runden im Gästedrittel lief, antäuschte, den Puck für einen Verteidiger liegenzulassen ,und dann frei Bahn aus spitzem Winkel hatte. Sein Flachschuss traf durch die Beine von Jaeger ins Tor – auch ein Torwartfehler (34.). Wenig später traf George in Überzahl nur den Pfosten. Als aber Boiarchinov im Gästedrittel den Puck eroberte und aus extrem spitzem Winkel wieder über Jaegers Schulter (erneut ein Torwartfehler) zum 3:0 traf (38.), schien eine Vorentscheidung gefallen, zumal die Gäste kräftemäßig am Ende wirkten.

Dann gelang den Füchsen zu Beginn des Schlussdrittels auch noch das 4:0. Murphy versuchte einen Bauerntrick, bekam die Scheibe aber nicht aufs Tor. Sie sprang dem Bayreuther Mannes an den Schlittschuh, Nogard stand goldrichtig und verwandelte (45.). Die Fans der Füchse stimmten ihre Siegesgesänge an. Die Gastgeber blieben überlegen. Als Breitkreuz gemeinsam mit Farmer den Puck in der Rundung hinter der Grundlinie eroberte und auf den freien Schwamberger spielte, traf de raus sechs Metern ins Dreiangel zum 5:0 (50.). Was sollte jetzt noch passieren? Füchse-Trainer Corey Neilsson sagte nach dem Spiel, dass die Schiedsrichter in der DEL 2 wohl am Ende eines Spiels immer versuchen, die Strafen auszugleichen. Aber Nogards Nachstochern bei Torwart Jaeger war unnötig. Als die Unterzahl gerade abgelaufen war, kam Busch zu Schuss und Nachschus vor dem Tor – 5:1 (55.). Wenig später musste Farmer tatsächlich streitbar auf die Strafbank. Jetzt dauerte es nur 30 Sekunden, und nach Järväläinens Abfälscher stand es 5:2. Aber es waren ja nur noch dreieinhalb Minuten auf der Uhr. Die Füchse schienen die Situation zu unterschätzen. Jedenfalls ließ sich der erfahrene Füchse-Verteidiger Pozivil von Busch fast ohne Gegenwehr ausspielen, und es stand nur noch 5:3 (58.). Und plötzlich war es noch einmal spannend. Gästetrainer Kujala nahm bei der nächsten Gelegenheit Torwart Jaeger vom Eis, die Füchse versuchten viermal, das leere Tor aus dem eigenen Drittel zu treffen, aber immer fehlten ein paar Zentimeter. Und tatsächlich hatte Rajala noch einmal frei Schussbahn, verfehlte aber das Tor um Zentimeter. Dem Zittern ein Ende wurde gesetzt durch eine Strafe für Bayreuth.

Füchse-Trainer Corey Neilsson war trotz dieser Schlussphase insgesamt zufrieden mit seiner Mannschaft und bleibt optimistisch, die Play-offs zu erreichen, „wenn wir weiter so diszipliniert und mit hohem Tempo spielen.“

Statistik

Lausitzer Füchse – Bayreuth Tigers 5:3 (0:0, 3:0, 2:3)

Tore:
1:0 Brad Ross 24:20 (Assist: Breitkreuz, Kania)
2:0 Jordan George 33:42 (Breitkreuz)
3:0 Feodor Boiarchinov 37:07 (Monteith, Kuschel)
4:0 Luke Nogard 41:58 (Murphy, Andres)
5:0 Daniel Schwamberger 49:52 (Farmer, Breitkreuz)
5:1 Sebastian Busch 54:11 (Bernhardt, Karlsson)
5:2 Ville Järveläinen 56:23 (Überzahl, Rajala, Schmidt)
5:3 Sebastian Busch 57:40 (Mannes, Karlsson)

Lausitzer Füchse
Tor: Cüpper
Abwehr: Keussen, Granz – Kania, Pozivil – Mik, Kuschel – Monteith
Sturm: George, Breitkreuz, Ross – Farmer, Murphy, Hammond – Nogard, Boiarchinov, Andres– Schwamberger, Reichel, Karrer

Bayreuth Tigers
Tor: Jaeger
Abwehr: Grosse – Karlsson – Schmidt, Mannes – Martens, Veisert
Sturm: Rajala, Järveläinen, Gron – Kolozvary, Kislinger, Bernhardt – Busch, Neuert, Nijenhuis – Zimmermann

Schiedsrichter: Mischa Apel, Seedo Janssen
Strafen: Füchse 8, Tigers 10
Zuschauer: 2.633