Leben und Stil
Merken

Dresdner Forschung: Verfahren liefert Erfolgsaussichten bei Tumor-Bestrahlung

Eine kombinierte Nutzung von Bildgebungsverfahren könnte nach Angaben von Dresdner Forschern neue Therapieansätze für die Behandlung von Hirntumoren liefern. Wie das Verfahren funktioniert.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, werden Glioblastom-Patienten nach der Operation mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt.
Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, werden Glioblastom-Patienten nach der Operation mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt. ©  Symbolbild/pexels.de

Die kombinierte Nutzung von Bildgebungsverfahren lässt nach Angaben von Dresdner Forschern den Erfolg einer Bestrahlung von Hirntumoren vorhersagen und liefert so neue Ansätze für die Therapie. Konkret ging es bei den Untersuchungen um Glioblastome, die besonders aggressive Form von Hirntumoren, teilte das Universitätsklinikum Dresden am Dienstag mit.

Die Wissenschaftler nutzten neben der Magnetresonanztomografie (MRT) dabei parallel die Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Die Kombination liefere deutlich mehr Informationen für eine individuelle Therapie.

"Die bei der Bildgebung eingesetzte radioaktiv markierte Aminosäure Methionin liefert vor Therapiebeginn Hinweise darauf, wo der Tumor nach der Therapie erneut auftreten könnte", hieß es. Denn Tumorzellen fielen beim Stoffwechsel durch besonders hohe Aktivitäten auf.

4.800 Menschen erkranken pro Jahr an einem Glioblastom

Damit ließen sich Patienten schon vor Behandlungsbeginn identifizieren, bei denen der Tumor mit großer Wahrscheinlichkeit zurückkehren wird. Damit wäre in Zukunft denkbar, zum Beispiel mit einer erhöhten Strahlendosis bei Betroffenen zu arbeiten und ihre Erfolgsaussichten so zu verbessern, erklärte die Ärztin Annekatrin Seidlitz.

Nach Angaben des Dresdner Uniklinikums erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 4.800 Menschen an einem Glioblastom. Dieser Hirntumor gilt in den meisten Fällen als unheilbar. Er lasse sich aufgrund seiner Lage im Gehirn selten mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernen, Patienten müssten nach Therapieabschluss mit Rückfällen rechnen, teilte die Uniklinik mit.

Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, werden Glioblastom-Patienten nach der Operation mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt. Annekathrin Seidlitz erhielt für ihre Forschungsarbeit einen mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis des Universitätsklinikums. (dpa)