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Elblandklinikum Riesa profitiert von Entscheidung bei Helios in Leisnig

In Leisnig werden keine Kinder mehr geboren, in Riesa dafür mehr. Auch im gynäkologischen Bereich gibt es viele Therapieangebote.

Von Cathrin Reichelt
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Im Elblandklinikum Riesa werden mehr Kinder aus der Region Döbeln geboren. Auch im gynäkologischen Bereich ist die Klinik auf Patientinnen aus Döbeln eingestellt.
Im Elblandklinikum Riesa werden mehr Kinder aus der Region Döbeln geboren. Auch im gynäkologischen Bereich ist die Klinik auf Patientinnen aus Döbeln eingestellt. © Eric Weser

Leisnig/Riesa. Die Schließung der Gynäkologie der Helios-Klinik Leisnig, die neun Monate nach der Schließung der Geburtenstation folgte, bewegt nach wie vor die Gemüter.

Die Nutzer der sozialen Netzwerke sind sich einig, dass die Station gebraucht werde, denn der Bedarf sei in der Region vorhanden. Aber Gesundheit werde immer mehr zur Ware. Auch Landrat Matthias Damm (CDU) bedauert die Entscheidung von Helios „insbesondere für die Bürgerinnen in der betroffenen Region und den Verlust von medizinischer Versorgung im ländlichen Raum.“

Unterdessen profitieren nicht nur die Kliniken in Mittweida und Freiberg von Helios-Entscheidung (Döbelner Anzeiger berichtete), auch das Elblandklinikum (ELK) Riesa registriert einen größeren Zulauf von Patientinnen aus dem Altkreis Döbeln.

„Wir merken deutlich, dass die Frauen aus dieser Region auch das ELK Riesa vermehrt ins Auge fassen, wenn es um die Geburt ihres Kindes geht“, sagt ELK-Sprecherin Sylvia Dirscherl. Die Gesamtgeburtenzahl im ELK Riesa sei im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht steigend.

Knopflochchirurgie in der Gynäkologie bevorzugt

Im gynäkologischen Bereich liege der besondere Schwerpunkt im ELK neben der Behandlung von Krebserkrankungen der Frau auf der Therapie von Beckenbodensenkungen sowohl konservativ als auch operativ, wobei großes Augenmerk auf minimal-invasive Verfahren gelegt wird, das heißt die sogenannte Knopflochchirurgie.

In Riesa erfolge die gesamte Diagnostik und Therapie aller Krebserkrankungen des weiblichen Genitals, unter Einsatz modernster Bildgebung und interdisziplinärer Operationsverfahren. Alle Krebsfälle würden in einem interdisziplinären Tumorboard besprochen. Zudem gebe es eine gute Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken.

Auch mit zusätzlichen Patienten aus der Region Döbeln rechnet das Elblandklinikum nicht mit einer Kapazitätsüberlastung. „Die Patienten können sich sehr gern an das ELK wenden“, so die Sprecherin.