Anzeige

Wissenschaftlicher Wandel in Gotha: Ein dynamisches Zentrum des Fortschritts

Gotha ist ein inspirierender Arbeits- und Begegnungsort für die nationale und internationale Wissenschaft.

 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Bibliotheksgalerie der Forschungsbibliothek Gotha
Bibliotheksgalerie der Forschungsbibliothek Gotha © Universität Erfurt , Foto: Hamish Appleby

Ein Leuchtturm der Wissenschaft und Kultur in Gotha ist die im Schloss Friedenstein befindliche Forschungsbibliothek Gotha, die seit 1999 Teil der Universität Erfurt ist. Mit ihren umfangreichen Beständen historischer Handschriften, Nachlässe und gedruckter Werke aus der Zeit vom 15. bis zum späten 18. Jahrhundert sowie historischen Karten gehört sie zu den überregional bedeutendsten historischen Bibliotheken in Deutschland.

Ihre Sammlung besteht insgesamt aus mehr als einer Million Objekten, darunter auch solche, die als UNESCO-Weltdokumentenerbe ausgezeichnet sind, wie zum Beispiel Martin Luthers Freiheitsschrift.

Die Sammlungen im Überblick

Die frühneuzeitlichen Sammlungen werden durch zwei große universal ausgerichtete Sammlungen repräsentiert: die herzogliche Schlossbibliothek und die herzogliche Gymnasialbibliothek. Hinzu kommen die bedeutenden herzoglichen Privatbibliotheken des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Den Kern der frühneuzeitlichen Bestände bildet die Sammlung zur Geschichte und Rezeption der Reformation in der Frühen Neuzeit. Unter den umfangreichen naturkundlichen Quellen treten besonders die Werke zur Astronomie, zur Alchemie und zur Botanik hervor.

Die in der Forschungsbibliothek Gotha bewahrte Auswandererbriefsammlung enthält eine bemerkenswerte Sammlung von Briefen, die deutsche Auswanderer seit 1820 aus Amerika, Australien usw. in ihre alte Heimat, nach Deutschland, geschickt haben. Die Sammlung wird laufend erweitert und zählt zu den größten ihrer Art weltweit.

Die Sammlung Perthes Gotha bildet den Kern der neuzeitlichen Bestände der Forschungsbibliothek Gotha. Sie enthält einzigartiges Quellenmaterial zur Entwicklung der Kartografie und Geografie im 19. und 20. Jahrhundert und dokumentiert so die letzte Phase des Entdeckungszeitalters, während der das Innere der nichteuropäischen Kontinente und die Polargebiete erforscht wurden. Die bei Perthes verlegten Karten, Atlanten und Zeitschriften, allen voran „Stielers Handatlas“ und „Petermanns Geographische Mitteilungen“, prägten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein das wissenschaftliche Bild der Erde.

Forschungsbibliothek Gotha, Geografiezimmer
Forschungsbibliothek Gotha, Geografiezimmer © Universität Erfurt , Foto: Hamish Appleby

Die Sammlung orientalischer Handschriften ist durch die Aktivitäten des Gelehrten Ulrich Jasper Seetzen entstanden. Nach München und Berlin gilt sie heute als die drittgrößte ihrer Art und bildet einen Querschnitt durch alle Richtungen islamischer Gelehrsamkeit über einen Zeitraum von 800 Jahren. Sie zeigt die Rezeption der islamischen Kultur im Europa der Frühen Neuzeit.

Orientalische Handschrift, Weltdokumentenerbe.
Orientalische Handschrift, Weltdokumentenerbe. © Universität Erfurt, Foto: Sergej Tan

Bromacker - Kooperationsprojekt erforscht Ursaurier

Die Fossillagerstätte "Bromacker" zwischen den Gemeinden Tambach-Dietharz und Georgenthal im Herzen Thüringens repräsentiert eine der bedeutensden und produktivsten Fossillagerstätten für Landwirbeltiere aus dem frühen Perm von vor etwa 290 Millionen Jahren. Bereits im späten 19. Jahrhundert fanden Forschende zunächst Trittsiegel und Grabspuren. Thomas Martens, Geologe vom Museum der Natur in Gotha, fand 1974 erstmals Knochen. Nach der deutschen Wiedervereinigung führte er, gemeinsam mit US-amerikanischen Forscher*innen von 1993 bis 2010 jährliche Grabungen durch, die zahlreiche, teils komplette Skelette in einem für Europa einzigartigen Erhaltungszustand lieferten. Mit dem Projekt BROMACKER startet nach mehr als einem Jahrzehnt eine neuartige, wissenschaftliche Kooperation. Seit 2020 werden wieder systematisch Ausgrabungen und wissenschaftliche Bohrungen durchgeführt.

Durch das Projekt BROMACKER werden Forschung und Wissensvermittlung so miteinander verzahnt, dass die Öffentlichkeit ein Fenster zur frühen Evolution der Landwirbeltiere und des permisches Ökosystems bekommt. Das BROMACKER lab im Westflügel des Schloss Friedenstein berichtet mit neuen partizipativen Ausstellungsformaten interaktiv vom Bromacker. Bestaunt werden können die 290 Millionen Jahre alten Funde, wie zusammenhängende Skelettreste oder Spurenfossilien. Im lab werden Interessierte jeglicher Altersgruppen eingeladen, selbst zu Forschenden zu werden und das erdgeschichtliche Erbe aktiv zu entdecken.

Haizahn unter der Lupe, BROMACKER lab.
Haizahn unter der Lupe, BROMACKER lab. © Stiftung Schloss Friedenstein, Foto: Lutz Ebhardt
Tambacher Liebespaar“ - zwei gemeinsam in Sediment eingebettete Skelette der Amphibienart Seymouria sanjuanensis - einer der berühmtesten Funde vom Bromacker.
Tambacher Liebespaar“ - zwei gemeinsam in Sediment eingebettete Skelette der Amphibienart Seymouria sanjuanensis - einer der berühmtesten Funde vom Bromacker. © Stiftung Schloss Friedenstein, Foto: Thomas Wolf

Kontakt

Ansprechpartnerin für Führungen von Gruppen, Schulklassen, Kitas etc.
ist Maria Schulz [email protected] oder Tel: 03621 8234330

Friedenstein Stiftung Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha

Telefon: 03621 8234-0

E-Mail: [email protected]

Folgen und kontaktieren Sie die Friedenstein Stiftung Gotha auch auf den verschiedenen Kanälen: Facebook I Instagram I Twitter I Youtube I Friedenstein-Blog I Podcast

Entdecken Sie die Friedenstein Stiftung Gotha auf sächsische.de.

Weiterführende Artikel

Weitere Videos