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Sächsische Impfkommission empfiehlt Schwangeren die Impfung gegen RS-Viren

Die schwere Atemwegsinfektion hat im vorigen Winter bei vielen Kindern in Sachsen zu schweren Komplikationen geführt. Nun gibt es zwei Impfstoffe.

Von Kornelia Noack
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Ein am Respiratorischen Synzytial-Virus (RS-Virus oder RSV) erkrankter, kleiner Patient liegt auf einer Kinderstation in einem Krankenbett.
Ein am Respiratorischen Synzytial-Virus (RS-Virus oder RSV) erkrankter, kleiner Patient liegt auf einer Kinderstation in einem Krankenbett. © Marijan Murat/dpa

Nach der Zulassung von zwei Impfstoffen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) in den vergangenen Wochen hat die Sächsische Impfkommission (SIKO) nun eine Empfehlung herausgegeben. Demnach könne mit Blick auf den epidemiologischen Effekt derzeit nur der Schutz Schwangerer gegen die Bronchiolitis-Erreger empfohlen werden.

Die schwere Virusinfektion ist die häufigste Atemwegserkrankung in den ersten beiden Lebensjahren. Sie befällt vor allem die unteren Atemwege von Säuglingen und kleinen Kindern und verstopft sie.

Schutz für ungeborenes Kind

Empfehlenswert sei laut SIKO eine Impfung insbesondere für Frauen, die sich zwischen September und Januar in der 32. bis 36. Schwangerschaftswoche befinden. Denn in dieser Zeit sei das Infektionsrisiko am höchsten. Derzeit wird die RSV-Impfung allerdings noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Schwangere können jedoch eine Übernahme der Kosten auf Kulanzbasis bei ihrer Kasse erfragen.

Mit Arexvy und Abrysvo gibt es aktuell zwei RSV-Impfstoffe. Sie sind für Menschen ab 60 Jahren gedacht. Für Schwangere zugelassen ist nur Abrysvo - mit dem Ziel der Weitergabe des Immunschutzes an den Säugling. Die Impfung für die Altersgruppe ab 60 Jahren empfiehlt die SIKO derzeit aus epidemiologischer Sicht nicht.

Senioren gehören zur Risikogruppe

Die Immunität gegen RSV ist nach einer Impfung nicht von Dauer. Laut SIKO könne es später zu erneuten Infektionen kommen. Als Risikogruppen gelten neben Früh- und Neugeborenen, Säuglingen, Kindern mit vorerkrankter Lunge und mit Herzfehlern ebenso Erwachsene über 65 und Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem. Die typische Saison geht von November bis April.

Im vergangenen Herbst und Winter hatte es auch in Sachsen eine heftige RSV-Welle gegeben. Betroffen waren viele Kinder, die wegen der Corona-Pandemie und den dagegen getroffenen Maßnahmen zuvor keinen Kontakt zu dem Erreger hatten. Kliniken und Kinderarztpraxen waren zeitweise überlastet. (mit dpa)