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SOE: 15 Corona-Tote in drei Monaten

Die aktuellen Corona-Infektionszahlen sind im Vergleich zu Vorjahren sehr gering. Ein anderes Virus ist auf dem Vormarsch, kommt aber immer noch selten vor.

Von Heike Sabel
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Krank im Bett: Seltener mit Corona, häufiger mit RS-Viren.
Krank im Bett: Seltener mit Corona, häufiger mit RS-Viren. © dpa

Corona hat zwischen Oktober und Dezember 2023 im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 15 Menschenleben gefordert, also im Schnitt fünf pro Monat. Alle Verstorbenen waren über 60 Jahre, teilt das Landratsamt in Pirna auf Nachfrage mit. In den ersten drei Wochen des Jahres 2024 gab es keine Corona-Todesopfer. Zum Vergleich: In den ersten zwölf Monaten der Pandemie 2020/21 starben mehr als 900 Menschen in SOE mit oder an Corona - also knapp 80 pro Monat.

In diesem Jahr ist die Zahl der Corona-Erkrankten bisher mit 189 sehr gering im Vergleich zu den Zeiträumen der vergangenen Jahre. Während es Anfang 2020 noch lediglich 15 Infizierte in den ersten drei Wochen gab, schnellte die Zahl in den darauffolgenden zwei Jahren in die Höhe. 2021 waren es binnen drei Wochen 7.137 Menschen, 2022 noch 2.689, die sich Anfang Januar infizierten. Bereits 2023 war die Zahl auf 718 gesunken.

Die typischen Erkältungsviren

Im Unterschied zum Sars-Cov-2-Virus ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) gegenüber 2019 in den vergangenen Jahren häufiger aufgetreten. Jedoch sind die Zahlen nicht mit denen von Covid vergleichbar. Infektionen mit RS-Viren treten seit Jahren jeweils im ersten und vierten Quartal auf und sind somit typische Erkältungsviren, sagt das Landratsamt.

Corona, Grippe oder RS-Infektion?

  • Grippe-Symptome treten sehr schnell nach Krankheitsbeginn auf. Infizierte fühlen sich innerhalb weniger Stunden sehr krank und haben oft Fieber sowie Glieder- und Kopfschmerzen, was bei Covid-19 und RSV eher selten ist. Auch Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall weisen auf Grippe hin.
  • Typisch für eine Corona-Infektion ist der Verlust von Geschmack- und Geruchssinn.
  • Bei der RSV-Infektion sind die oberen Atemwege betroffen, Schnupfen und trockener Husten weisen daraufhin.
  • PCR-Tests gibt es sowohl für Corona- als auch für RS- und spezielle Influenza-Viren.

In den letzten drei Monaten 2023 gab es im Landkreis 62 RSV-Infizierte, in den ersten drei Wochen dieses Jahres bereits 53, was wieder auf einen Anstieg hindeutet. Im zweiten und dritten Quartal 2023 wurden lediglich vier bzw. acht Infektionen registriert, im gesamten Jahr 2023 waren es 307. Das ist in etwa so viel wie 2022 (302) und die höchste Zahl der vergangenen fünf Jahre. Im Corona-Jahr 2020 waren es hingegen nur 155.

Nach wie vor gibt es bei allen Infektionen hohe Dunkelziffern, da es keine Test- oder Arztbesuchspflichten gibt. Die Krankheitswelle vom Dezember ebbt langsam etwas ab. Dennoch gibt es in vielen Bereichen zahlreiche Ausfälle durch Kranke. Oft sind die Betroffenen länger als bisher bei Erkältungen üblich krank.