Gewerbegebiet zur Hälfte belegt
![Das Sanitätshaus Hetke und Sengewitz gehört zu den neusten Unternehmen, die im Gewerbegebiet an der Glogauer Straße bauen.](https://image.saechsische.de/784x441/s/n/snha2q6d49mqi6z9n35jh9g0v7627k4w.jpg)
Riesa. Ein Satellitenbild auf Google Maps lässt erahnen, wie schnell sich das Gewerbegebiet an der Glogauer Straße zuletzt verändert hat. Nichts als grüne Wiese ist da links und rechts der Erschließungsstraße zu sehen, die parallel zur Rostocker Straße verläuft und kurz vor dem Bahndamm in einer Wendeschleife mündet. Nur ein kleines Grundstück inmitten des Feldes sieht aus, als hätten Baumaschinen den Boden dort schon aufgewühlt.
Längst sind die Aufnahmen des Google-Satelliten überholt. Vom Burger-King-Restaurant, das die Kette innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft hat, fehlt noch jede Spur. Und wo sich auf den Satellitenfotos vor einigen Monaten die Bauarbeiten allenfalls angedeutet hatten, steht mittlerweile schon eine Halle, von der aus das Riesaer Unternehmen Hetke & Sengewitz in Zukunft arbeiten will.
Man liege voll im Zeitplan, sagt Inhaberin Anne Hetke. Ende Februar könnte die Halle übergeben werden, der Umzug soll dann sukzessive stattfinden. „Wir nehmen uns Zeit, die Eröffnung ist für Juni geplant.“ Das Sanitätshaus plant vor allem deshalb den Umzug, weil das Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen sei. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Anne Hetke.
Auf das Gelände an der Glogauer Straße hatte die Firma schon länger ein Auge geworfen. Der Abschnitt südlich der Glogauer Straße war aber zunächst noch als „Automeile“ für Autohäuser reserviert gewesen. Mittlerweile ist die Stadt in dem Punkt auf die Wirtschaft zugegangen, hat die Bedingungen für eine Ansiedlung auch in diesem Abschnitt des Areals gelockert.
Das zeigt offenbar Erfolg. Das Gewerbegebiet, das die Stadt im Jahr 2016 für mehr als eine Million Euro erschlossen hatte, füllt sich stetig, in den kommenden Monaten könnte schon der nächste Nachbar für das Sanitätshaus dazukommen: Erst kurz vor dem Jahreswechsel beschloss der Stadtrat den Verkauf der nächsten Fläche, diesmal an die WT Energie Systeme.
Der Riesaer Standort des Unternehmens liegt derzeit in der Uttmannstraße im Stadtteil Gröba. Daneben betreibt der Energie-Spezialist Niederlassungen in Dresden und Schweden – und expandiert dennoch auch am Gründungsstandort in Riesa.
![Blick auf das Gewerbegebiet an der Glogauer Straße im September 2018: Vorn verläuft die Rostocker Straße.](https://image.saechsische.de/784x441/9/f/9f99xg9ssfh6jmybn070eykfog6umulv.jpg)
Nach Angaben der Stadtverwaltung ist mittlerweile etwas mehr als die Hälfte des Gewerbegebiets in Weida verkauft oder zumindest reserviert. Bisher waren unter den Ansiedlungen fast ausschließlich Unternehmen, die innerhalb Riesas umziehen wollten.
Von Enttäuschung darüber, dass der ganz große Coup für das Areal bisher ausgeblieben ist, ist bei Kurt Hähnichen, Präsident des Riesaer Handels- und Gewerbevereins, aber nichts zu spüren. An der Glogauer Straße habe sich in letzter Zeit „einiges positiv entwickelt“, sagt er stattdessen – und verweist darauf, dass auch mit den Umzügen der Unternehmen meist Wachstum verbunden war.
Und zwar nicht nur räumlich, sondern auch personell. Beispiel Hetke & Sengewitz: Das Sanitätshaus hat bereits zum Jahresende vier neue Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen eingestellt, in Vorbereitung auf den neuen, größeren Standort. Positiv sieht Kurt Hähnichen auch, dass mit dem Umzug die regionalen Unternehmen „von außen nach innen rutschen“, etwas präsenter werden.
Kurzum: Mit der Entwicklung des Gewerbegebietes zwischen Weida und Pausitz könne man durchaus zufrieden sein. Und es wird wohl so weiter gehen, fügt Hähnichen vielsagend hinzu. „Es ist einiges in der Pipeline, sodass 2019 noch zwei oder drei Unternehmen neu dazukommen könnten.“ Die Luftaufnahmen von der Glogauer Straße werden wohl noch einige Male überholt sein.