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9.000 US-Dollar für die Schleusung von Syrien nach Deutschland

Die Bundespolizei stoppte auf der A 4 bei Görlitz ein Schleuserfahrzeug. Bei der Vernehmung der Flüchtlinge kamen interessante Details über das Schleusergeschäft heraus.

Von Sebastian Beutler
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Flüchtlinge aus Syrien berichteten der Bundespolizei interessante Details über das Schleusergeschäft.
Flüchtlinge aus Syrien berichteten der Bundespolizei interessante Details über das Schleusergeschäft. © Matthias Weber (Symbolfoto)

Dass das Schleusen von Flüchtlingen mittlerweile ein großes Geschäft geworden ist, wurde wieder einmal am Donnerstagmorgen am Autobahnrastplatz "An der Neiße" bei Görlitz deutlich, wo die deutsche Bundespolizei den grenzübergreifenden Verkehr kontrolliert.

So zogen die Beamten einen polnischen Mazda 6 aus dem Verkehr, bei dem sie auf den ersten Blick erkannten, dass anstelle der zugelassenen fünf Personen sechs Mann an Bord waren. Während sich der 38-jährige Fahrer mit einem moldauischen Reisepass ausweisen konnte, fehlte den Angaben der Polizei zufolge anderen Erwachsenen die Papiere. Die Männer im Alter zwischen 20 und 41 Jahren erklärten, dass sie aus Syrien kommen.

Der festgenommene Schleuser gab später zu Protokoll, dass er seine Passagiere in Polen im Auftrag eines Unbekannten übernommen habe. Für jeden Geschleusten sollte er einen Schleuserlohn von 550 US-Dollar erhalten, also zusammen 2.750 US-Dollar. Aus Geldnot habe er die Fahrt unternommen. Nach seiner Vernehmung wurde der 38-Jährige nach Polen zurückgeschoben. Außerdem ordnete die Bundespolizei an, dass er in den nächsten vier Jahren weder nach Deutschland einreisen noch sich hier aufhalten darf.

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Einer der geschleusten Syrer hatte zuvor mitgeteilt, dass er insgesamt rund 9.000 US-Dollar an verschiedene Agenturen bezahlt habe, um nach Deutschland gebracht zu werden. Er und die anderen vier Flüchtlinge wurden in eine der sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht.