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Bistum Görlitz arbeitet an einem Immobilienkonzept

Die Zahl der Christen im Bistum Görlitz geht zurück. Was tun mit Kirchen und Pfarrhäusern? Ein Konzept soll Antworten geben.

Von Sebastian Beutler
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Die St. Jakobus-Kathedrale ist die Bischofskirche des Bistums Görlitz. Sie ist erst vor wenigen Jahren grundlegend saniert worden.
Die St. Jakobus-Kathedrale ist die Bischofskirche des Bistums Görlitz. Sie ist erst vor wenigen Jahren grundlegend saniert worden. © Archivfoto: Nikolai Schmidt

Das Bistum Görlitz will ab Herbst ein Immobilienkonzept entwickeln. Es soll Ende 2024 vorliegen. Das kündigte Stefan Bunzel, Baureferent im Bistum Görlitz, an. Es ist zum einen eine Bestandsaufnahme für das kleinste Bistum Deutschlands. Andererseits könnten auch neue Nutzungen für bislang ungenutzte Dorfkirchen, Pfarrhäuser oder Gemeindegebäude zielgerichtet entwickelt werden. Das Konzept soll von den Gemeinden erarbeitet werden.

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Das Bistum reagiert damit auch auf die zurückgehenden Mitgliederzahlen. Die Zahl der katholischen Gläubigen im Bistum Görlitz ging im vergangenen Jahr auf 29.213 in 16 Gemeinden zwischen Görlitz und Eisenhüttenstadt zurück, knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Austritte stieg auf 422, so viel wie noch nie.

Wie der Baureferent gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte, seien einzelne Objekte schon verkauft worden, allerdings nicht die klassischen großen Dorfkirchen - sondern einfachste Behelfskirchen aus den 1920er- bis 1940er-Jahren. "Da hat jemand aus dem Dorf altersgerechten Wohnraum gemacht und die Kirche oder der Kapellenraum bleiben, entweder ganz oder zur Hälfte für die christliche Nutzung und Ergotherapie", berichtet Bunzel. Solche Ideen seien gute Lösungen mit christlichem Gedanken dahinter. "Dass Kirchen zu Kletterhallen werden, haben wir noch nicht gehabt", sagte Bunzel.

Erfolgreiche Beispiele für eine Umnutzung von Kirchen in der Oberlausitz gibt es bereits. So ist die Kamenzer Klosterkirche mittlerweile ein Sakralmuseum, in Kooperation mit der Stadt. Die Klosterkirche Zittau wurde in eine städtische Museumsstiftung überführt und die Löbauer Johanniskirche an die Stadt verkauft und zum Kulturzentrum. Für die Görlitzer Dreifaltigkeitskirche wiederum gibt es Pläne von Stadt und evangelischer Innenstadtgemeinde, sie einerseits für eine Dauerausstellung über Jakob Böhme zu nutzen und andererseits für kirchengemeindliche Veranstaltungen. (mit dpa)