Görlitz
Merken

Böhme-Ehrung: Görlitz startet ins Jubiläumsjahr

2024 jährt sich der 400. Todestag des Schuhmachers und Philosophen Jacob Böhme. Doch schon jetzt widmen sich Kunstwerk und Ausstellung dem wichtigen Mann.

Von Sebastian Beutler
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Um die Errichtung des Jakob-Böhme-Denkmals in Görlitz dreht sich eine Ausstellung, die an diesem Donnerstag in der Görlitzer Frauenkirche eröffnet wird.
Um die Errichtung des Jakob-Böhme-Denkmals in Görlitz dreht sich eine Ausstellung, die an diesem Donnerstag in der Görlitzer Frauenkirche eröffnet wird. © Archivfoto: Nikolai Schmidt

Görlitz läuft sich langsam warm im Blick auf den 400. Todestag des Schuhmachers und Philosophen Jakob Böhme im nächsten Jahr. So haben Sascha Röhricht und Sebastian Hänel rund um die Linde vor dem Eingang zur Dreifaltigkeitskirche auf dem Obermarkt "BöhmesBücherBaum" errichtet - ein temporäres Kunstwerk, das in Kooperation mit den Görlitzer Vereinen Ideenfluss und Stre!fen entstanden ist.

An diesem Donnerstag rückt wiederum die Frauenkirche in Görlitz in den Mittelpunkt des Böhme-Geschehens. Dann öffnet um 19.30 Uhr die Ausstellung "So tritt heraus aus Deiner Hülle". In der Schau werden Vereine und Institutionen vorgestellt, die sich dem Erbe Jakob Böhmes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verpflichtet sahen und deren Aktivitäten in der Errichtung des Jakob-Böhme-Denkmals im Jahr 1898 bei der Stadthalle gipfelten. Nach der Umgestaltung des Areals vor der Stadthalle rückte das Denkmal in den Park des Friedens, wo es auch nach der Neugestaltung der Parkanlage verblieb.

Eine Postkarte zeigt die frisch errichtete Stadthalle mit dem Böhme-Denkmal, schätzungsweise um 1920.
Eine Postkarte zeigt die frisch errichtete Stadthalle mit dem Böhme-Denkmal, schätzungsweise um 1920. © Stadtarchiv

So erinnert die Schau an das Wirken und den Einfluss der Görlitzer Schuhmacher-Innung "Jakob Böhme", an den damaligen Bürgermeister Johannes Heyne, an die Evangelische Kirche, an die Comeniusgesellschaft und Kirchenhistoriker und Philosophieprofessoren, die den Denkmalgedanken unterstützten. Mit den Worten "Ich wags, Gott walts" wurde die erste Sitzung des Denkmalkomitees eröffnet. Das Komitee sammelte vier Jahre lang Spenden und Unterstützung ein, am Ende deckte der in Görlitz aufgewachsene und in Zürich lebende Kommerzienrat und Kulturmäzen Karl Gustav Henneberg das letzte Finanzloch in Höhe von 5.000 Mark.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Die Ausstellung vereint Texte der Kunsthistorikerin Katarzyna Zinnow und von Pfarrer Matthias Paul, die Gestaltung stammt von dem Künstler Andreas Neumann-Nochten. Bis 31. Oktober ist sie in der Frauenkirche zu sehen, ein Begleitprogramm für Musik- und Literaturliebhaber der Spätrenaissance und des Frühbarocks rundet das Angebot ab.