Görlitz
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Neue Masche: Schleuser schicken Flüchtlinge zu Fuß über Grenze nach Görlitz

Am Dienstag kamen drei Syrer zu Fuß über die Autobahnbrücke nach Görlitz, andere über die Altstadtbrücke. Vor Kurzem waren welche durch die Neiße geschwommen.

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Symbolfoto
Symbolfoto © Archiv/Paul Glaser (Symbolfoto)

Am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr wurden die Einsatzkräfte in der Kontrollstelle auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße auf drei Fußgänger aufmerksam. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Trio um afghanische Staatsangehörige im Alter von 29, 29 und 34 Jahren. Die Männer gaben zu Protokoll, dass sie in Polen Kontakt zu einem Schleuser aufgenommen hatten. Dieser Unbekannte, bei dem es sich um einen Letten gehandelt haben könnte, brachte sie mit einem Pkw bis an die Autobahnbrücke bei Zgorzelec. Die letzten Meter bis nach Deutschland waren die Drei dann auf sich gestellt. Das teilt am Mittwoch Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.

Genau zehn Stunden später gelangten vier Männer aus Syrien zwischen 20 und 35 Jahren ebenfalls zu Fuß nach Deutschland. Sie nutzten dafür die Görlitzer Altstadtbrücke. Während einer der Syrer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übernommen wurde, sind die anderen Migranten an den polnischen Grenzschutz übergeben beziehungsweise zurückgewiesen worden. Abgesehen davon ist gegen die betreffenden Ausländer Strafanzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz erstattet worden.

Zurückgewiesen und angezeigt wurde auch ein 22 Jahre alter Georgier. Der Mann saß am Dienstagabend in einem Reisebus, der von der Bundespolizei auf die Kontrollspur auf dem Rastplatz geleitet wurde. Obwohl er wusste, dass er durch seinen langen Voraufenthalt in Polen die Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum schon deutlich überzogen hatte, hielt er an seinem Reiseplan nach Italien fest.

Am Wochenende hatten Görlitzer Bundespolizisten insgesamt 25 Flüchtlinge in Gewahrsam genommen. Die meisten der Aufgegriffenen wurden bei Grenzkontrollen an der Stadt- beziehungsweise Altstadtbrücke in Görlitz festgestellt. In allen Fällen wurden die Geflüchteten im Vorfeld von unbekannten Schleusern bis an die Grenze gebracht und sollten die letzten Meter von Polen nach Deutschland auf eigene Faust zurücklegen. Trotz des Wintereinbruchs hatten drei Männer aus Syrien den Weg durch die Neiße gewählt und waren nass und frierend auf der Ludwigsdorfer Dienststelle der Bundespolizei angekommen.