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Görlitz: Schleuser fährt bei Ampel-Rot und rast über Straßen

Die wilde Fahrt begann in Uhyst und endete in Brandenburg. Jetzt sucht die Bundespolizei den Fahrer, der so viel riskierte und dann die 20 Geschleusten im Auto zurückließ.

Von Carla Mattern
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In diesem Transporter wurden 20 Menschen geschleust. Nach dem Fahrer, der die rote Ampel ignoriert hatte und gerast war, sucht die Bundespolizei.
In diesem Transporter wurden 20 Menschen geschleust. Nach dem Fahrer, der die rote Ampel ignoriert hatte und gerast war, sucht die Bundespolizei. © Bundespolizeiinspektion Ludwigsd

Beamte einer gemeinsamen Streife von Ludwigsdorfer Bundespolizei und Zoll beobachteten gestern Mittag auf der B 156 bei Uhyst einen polnischen Transporter. Das vollbeladene Fahrzeug sollte kontrolliert werden. In Schwarze Pumpe stoppte das Auto und der Fahrer ergriff die Flucht. Aus dem Ford Transit stiegen 20 Migranten aus Syrien. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Nach dem mutmaßlichen Schleuser suchten hinzugerufene Kräfte am Boden sowie eine Hubschrauberbesatzung in der Luft. Leider blieben die eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen bislang ohne Erfolg. Das teilt Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizei Ludwigsdorf.

Auf seiner Flucht vor der Polizei verstieß der Transporter-Fahrer auf Staats- und Bundesstraßen, zum Teil auch innerorts wie in Lohsa und Weißkollm, gegen das Tempolimit, überholte riskant im Gegenverkehr. In Hoyerswerda kommen mehrere Rotlicht-Verstöße hinzu. Hinweise dazu werden von der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf unter Telefon 03581 36260 erbeten.

Ukrainer schleust Syrer über Görlitzer Stadtbrücke

Bundesbereitschaftspolizisten stoppten am zeitigen Mittwochnachmittag an der Görlitzer Stadtbrücke einen mit fünf Personen besetzten polnischen VW Passat. Den Fahrer, einen Ukrainer (28), nahmen sie fest. Ihm wird vorgeworfen, die vier Passagiere nach Deutschland eingeschleust zu haben. Bei den Passagieren handelte es sich um Syrer, die an eine Erstaufnahmeeinrichtung übergeben wurden. Der Schleuser wurde nach Polen zurückgeschoben und bekam ein vierjähriges Einreiseverbot für die Bundesrepublik Deutschland.

Weitere 20 Syrer griffen Bundespolizisten am Mittwoch im Boxberger Ortsteil Uhyst auf. Hier werde von einer Schleusung ausgegangen so der Bundespolizei-Sprecher. In Kodersdorf und in Wiesa kamen neun Migranten von der Straße weg in die Ludwigdorfer Dienststelle. Zwei Syrer, die in Görlitz aufgegriffen wurden, mussten nach Polen zurück.