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Jakob Böhme zieht ins frühere Pfarrhaus ein

Im Görlitzer Stadtteil Tauchritz ist am Wochenende eine besondere Ausstellung zu Pfingsten zu sehen. Doch die Organisatoren plagen auch Sorgen.

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Constanze Herrmann steht in der "guten Stube" im Heimatmuseum im ehemaligen Pfarrhaus Tauchritz, dem "Haus am See". Hier wie auch in der Dorfkirche Tauchritz sind zu Pfingsten Besucher willkommen.
Constanze Herrmann steht in der "guten Stube" im Heimatmuseum im ehemaligen Pfarrhaus Tauchritz, dem "Haus am See". Hier wie auch in der Dorfkirche Tauchritz sind zu Pfingsten Besucher willkommen. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das ehemalige Pfarrhaus Tauchritz, das „Haus am See“, mit seiner bemerkungswerten Ausstellung in den „Tauchritzer Stuben“ wird am Pfingstwochenende von Sonnabend bis Montag für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein. Mitglieder des Heimatvereins Tauchritz, des Vereins Oberlausitzer Bergleute und der Evangelischen Versöhnungskirchengemeinde werden jeweils von 14 bis 17 Uhr für Führungen durch das Haus, aber auch durch die Tauchritzer Dorfkirche bereitstehen. Das teilt Ulrich Wollstadt für die Organisatoren mit. Am Sonnabend sind die Heimatvereinsmitglieder vor Ort, am Sonntag die Bergleute, am Montag Constanze Herrmann von der Kirchengemeinde, alle ehrenamtlich und voller Vorfreude auf die Besucher, sagt Frau Herrmann.

Im Haus am See Tauchritz ist zugleich eine Sonder-Ausstellung von sechs Roll-Up-Aufstellern zu sehen, die „Jakob Böhme und sein Verhältnis zu Schlesien“ beschreibt. Der Tod des Görlitzer Philosophen jährt sich im kommenden Jahr zum 400. Male. Der Eintritt in die geöffneten Gebäude und die Ausstellung ist frei. Es gibt die Möglichkeit, die Arbeit mit einer Spende zu unterstützen.

Eine regelmäßige Öffnung von Haus am See und Dorfkirche Tauchritz ist ab Juni geplant, jedoch konnten für die drei durch das Jobcenter genehmigten Stellen einer Arbeitsgelegenheit noch keine Mitarbeitenden gefunden werden. Sollte die regelmäßige Öffnung nicht zustande kommen, werden wieder Ehrenamtliche aus den beiden Vereinen und der Kirchengemeinden versuchen, an ausgewählten Wochenenden Zugang zu ermöglichen, so Ulrich Wollstadt.

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Das „Haus am See“ Tauchritz, im Jahr 1840 nach verheerendem Brand als Pfarrhaus neu errichtet, wird seit etwa acht Jahren von der Versöhnungskirchengemeinde gemeinsam mit dem Heimatverein Tauchritz und dem Verein Oberlausitzer Bergleute betrieben. Im Obergeschoss begibt man sich mit einer Zeitreise in die Lebenswelt vor hundert Jahren: Wohnstube, Amtsstube, Kinderstube, Gewerbestube – so lebte man hier um die Jahrhundertwende des Jahres 1900. Hinzu kommt eine pointierte Ausstellung über die Geschichte des Bergbaus im Revier. Die Ausstellung wurde durch exzellente Exponate möglich, die samt und sonders durch freundliche Menschen in Tauchritz (und weit darüber hinaus) zur Verfügung gestellt wurden.

Die Dorfkirche Tauchritz wurde nach dem Brand 1686 des Vorgängerbaus errichtet. Sie ist als schlichte turmlose Saalkirche ausgerichtet. Besonders sehenswert innerhalb der Kirche ist die 1750 angebaute zweigeschossige Patronats-Loge mit Keramikofen im Rokokostil. Hier befindet sich auch ein Gedenkort für alle im Bergbau des Oberlausitzer Reviers verunglückten Bergleute.