Görlitz
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Architekt schleust 150 Menschen ein - jetzt beginnt Prozess vorm Görlitzer Gericht

Am Mittwoch beginnt vorm Görlitzer Landgericht der Prozess gegen einen 50-jährigen Architekten. Seine Aussagen führten auch zur Aushebung einer Schleuserbande in Görlitz und Leipzig.

Von Carla Mattern
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Symbolfoto
Symbolfoto © Bundespolizei

Seit Ende August 2023 sitzt er in Haft, jetzt wird ab Mittwoch einem 50 Jahre alten Architekten am Landgericht in Görlitz der Prozess gemacht. Der Mann ist angeklagt, weil er gewerbs- und bandenmäßig Menschen eingeschleust haben soll. Das teilt ein Sprecher des Landgerichts Görlitz mit.

Dem aus Stuttgart stammenden Architekten wird vorgeworfen, zwischen dem 13. Juli und dem 29. August 2023 in sechs Fällen mit Kleinlastwagen oder Transportern Geflüchtete aus der Slowakischen Republik nach Deutschland gebracht zu haben.

In einem der Fälle soll er in einem Kleinlastwagen 50 Personen aus der Nähe von Bratislava nach Bautzen befördert haben. Dabei habe er in Kauf genommen, dass die Mitfahrenden verletzt werden können, denn sie saßen auf der Ladefläche ohne jede Sicherung. Außerdem haben die vielen Menschen zu wenig frische Luft bekommen.

10.000 Euro Lohn für die Schleusungen

Für die Taten habe er von seinen Auftraggebern einen Schleuserlohn von insgesamt etwa 10.000 Euro erhalten. Der Angeklagte wurde am 29. August vorläufig festgenommen. Bundespolizisten der Bundespolizeiinspektion Ebersbach und Beamte der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen hatten an diesem Dienstag am Stadtrand von Bautzen, nahe der Autobahnauffahrt Bautzen West an der A4, mehrere Gruppen syrischer Migranten aufgegriffen.

Während der Ermittlungen gab es auch Hinweise auf weitere mögliche Mittäter. Am vergangenen Donnerstag hatten deshalb Bundespolizisten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Görlitz in Leipzig und Görlitz die Wohnungen von zwei Irakern im Alter von 23 und 24 Jahren sowie einer deutschen 21-Jährigen untersucht.