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Kreis Görlitz: Gefährliches Spiel mit Schottersteinen auf Gleisen

Spielten Kinder mit Steinen auf einem Bahngleis? Zeugenaussagen lassen das vermuten. Gefährlich war das auch für Spaziergänger. Was die Polizei noch berichtet.

Von Carla Mattern
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Symbolfoto © Symbolfoto: SZ/Eric Weser

Gefährlicher Leichtsinn: Zwei Kinder oder Jugendliche hatten sich das Bahngleis in Weißwasser auf der Strecke zwischen Cottbus und Görlitz zum Spielen ausgesucht. Dabei legten die beiden Jungs am Sonnabend Schottersteine auf die Gleise. Gegen 11.20 Uhr überrollte ein Zug diese Steine. Nachdem der Triebfahrzeugführer ein lautes Geräusch wahrgenommen hatte, welches offenbar durch das Überfahren entstanden war, stoppte er den Zug. Er konnte jedoch weiterfahren. Darüber informiert am Montag Michael Engler, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. Allerdings befanden sich genau zum Zeitpunkt des Überrollens der Schottersteine zwei Spaziergänger in der Nähe des Gleises. Diese wären beinahe von den gesplitterten und umherfliegenden Schottersteinen verletzt worden. Ein weiterer Spaziergänger hatte den Vorfall ebenfalls beobachtet. Er wollte die Jungs, die vom Äußeren her zehn bis 14 Jahre alt sein könnten, zur Rede stellen. Doch die beiden setzten sich auf ihre Fahrräder und radelten eilig davon. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr.

Polizisten messen kaum Raser bei Kontrolle

Beamte des Reviers Görlitz haben am Sonntagvormittag eine Geschwindigkeitskontrolle auf der Heiligen-Grab-Straße in Görlitz durchgeführt. Überwacht wurde von 9.45 Uhr bis 11.45 Uhr sowohl die stadteinwärtige als auch die stadtauswärtige Fahrtrichtung. In zwei Stunden fuhren insgesamt 87 Fahrzeuge am Gerät vorbei. Sieben Überschreitungen wurden festgestellt, wobei der Schnellste bei erlaubten 30 km/h mit 48 km/h unterwegs war. Er musste ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro entrichten. Das teilt am Montag ein Sprecher der Polizeidirektion Görlitz mit.

Mann zahlt vor der Weiterreise Strafe

Am Sonnabendvormittag wurde ein 46-Jähriger aus Belarus in der Kontrollstelle auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße festgenommen. Die Fahnder waren bei der Überprüfung seiner Personalien auf einen Vollstreckungshaftbefehl aufmerksam geworden. Demnach hatte der Mann wohl vergessen, eine offene Geldstrafe über 100 Euro wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr zu bezahlen. Nachdem er die Forderung beglichen hatte, reiste er weiter.

41 Migranten übers Wochenende illegal eingereist

Am vergangenen Wochenende stellten Einsatzkräfte der Bundespolizei, in einem Fall ein Kollege der Landespolizei in seiner Freizeit, unerlaubt eingereiste Migranten an verschiedenen Orten im Landkreis Görlitz fest. Viele dieser Migranten waren zu Fuß über Brücken nach Deutschland gelangt, manche wurden aber auch unmittelbar von Schleusern mit dem Auto über die Grenze gebracht. Zum überwiegenden Teil sind die aufgegriffenen Personen nach Polen zurückgewiesen worden. Die Görlitzer Stadtbrücke beispielsweise nutzten so nachweislich fünf Syrer (20 bis 32), zwei Jemeniten (21, 25) und ein Algerier (29). Dass sechs Syrer (18 bis 46), die in der Stadt (Nikolaigraben, Bahnhof) angetroffen wurden, ebenso auf der Brücke am Stadtpark unterwegs waren, wird nicht ausgeschlossen. Das teilt Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.

Einem Bürgerhinweis folgend sind am Sonnabend fünf Somalier (15 bis 28) in der Nähe der Grenzbrücke in Hagenwerder in Gewahrsam genommen worden. Möglicherweise waren zwei Somalier (17, 23), die ebenfalls von Bürgern beobachtet und wenig später in Tauchritz aufgegriffen wurden, gemeinsam mit den fünf gereist. Auch fünf Syrer (21 bis 32), die in der Ortslage Hagenwerder ergriffen wurden, hatten zuvor die dortige Brücke für ihren unerlaubten Grenzübertritt gewählt. Ein syrisches Trio (20 bis 32), welches später am Abend im Bahnhof der Neißestadt angetroffen wurde, war wohl gleichfalls über diese Brücke gelaufen, dann aber in die Bahn gestiegen.

Die Frage, wie am Samstagnachmittag ein 26-Jähriger aus Bangladesch nach Deschka (Gemeinde Neißeaue) oder ein 21-Jähriger aus Syrien nach Oberneundorf (Görlitz) kam, bleibt vorerst offen. Ohne Zweifel sind dagegen ein Pakistaner und ein Afghane (18, 24) über die Stadtbrücke in Bad Muskau in die Kurstadt spaziert.

Zu denjenigen, die mit einem Auto ins Bundesgebiet geschleust werden sollten, gehören schließlich drei syrische Männer (21 - 31). Diese saßen in einem Opel Corsa, der am Samstagabend in die Kontrollspur auf der Autobahn bei Ludwigsdorf gelotst wurde. Sowohl der Fahrer des Opels als auch der Beifahrer wurden inzwischen wegen des Verdachts des Einschleusens angezeigt. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei im Saalekreis lebende syrische Staatsangehörige (38, 46). Bereits am Freitagnachmittag war ein Mann aus der Ukraine (24) beim Schleusen ertappt worden. Der Beschuldigte wollte vier Ukrainerinnen (16 bis 45) und zwei Ukrainer (23, 35) mit seinem Mercedes Sprinter ersten Erkenntnissen nach bis Nürnberg bringen. Sein Vorhaben scheiterte, als die Bundespolizei im Rahmen der Grenzkontrollen auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße auf ihn aufmerksam wurde.